Erfahren es meine Eltern? Abtreibung unter 18: Gesetzeslage in Italien und Südtirol

Abtreibung unter 18

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Darf man unter 18 Jahren ohne das Wissen der Eltern abtreiben?

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  • In Italien und Südtirol dürfen auch auch schwangere Frauen unter 18 abtreiben, das ist rechtlich erlaubt.
  • Bei minderjährigen Frauen ist allerdings die Zustimmung der Erziehungsberechtigten erforderlich.
  • Als Jugendliche ungeplant schwanger zu sein, ist für die meisten erst einmal ein großer Schock. Gerade deshalb ist es wichtig, mit den eigenen Sorgen nicht alleine zu bleiben!

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Abtreibung unter 18 – ab welchem Alter darf man abtreiben?

Ein Mindestalter für eine Abtreibung gibt es nicht. Auch minderjährige Frauen unter 18 Jahren haben die Möglichkeit, eine Schwangerschaft abbrechen zu lassen.

Das Gesetz schreibt jedoch vor, dass der Arzt die Zustimmung der Eltern oder des Vormundes für einen Schwangerschaftsabbruch einholen muss.

Ansonsten gelten für eine Abtreibung, ganz unabhängig vom Alter, die normalen gesetzlichen Bedingungen: Abtreibung in Italien - Rechtslage.


Vielleicht liest Du hier, weil Du ungeplant schwanger bist oder Angst hast, schwanger zu sein. Da kann der Gedanke an eine Abtreibung schnell in den Sinn kommen.
Du hattest vermutlich ganz andere Pläne für die nächste Zeit. Vielleicht fühlst Du Dich auch alleine mit allem oder zu jung, um Mutter zu werden. Es kann auch gut sein, dass Du keinen festen Freund hast und nicht weißt, wie der Vater des Kindes zu Dir und dem Kind steht – oder vor allem auch, wie Deine Eltern reagieren.

Kann man unter 18 Jahren ohne die Erlaubnis der Eltern abtreiben?

Grundsätzlich ist es in Italien und Südtirol dem Gesetz nach nicht möglich, ohne die Erlaubnis der Eltern abzutreiben.

Nach Artikel 12 des Gesetzes 194 ist ein Schwangerschaftsabbruch bei einer Frau unter 18 Jahren ohne elterliche Zustimmung nur möglich, wenn schwerwiegende Gründe vorliegen, die eine Rücksprache mit den Eltern oder dem Vormund verhindern könnten. Es ist dann möglich, dass der Vertrauensarzt oder die Beratungsstelle einen Vormundschaftsrichter einschaltet.

Möglicherweise schämst Du Dich, dass es zu der Schwangerschaft gekommen ist. Du wünschst Dir vielleicht auch, dass niemand davon etwas mitbekommt – erst Recht nicht Deine Eltern. Zugleich fühlst Du Dich vielleicht in dieser Situation sehr alleine und hast womöglich mit Niemandem bisher über Deine Sorge gesprochen.

Wir sind gerne für Dich da! Auch die Beraterinnen von Pro Femina e.V. haben ein offenes Ohr für Dich! Der Kontakt ist kostenlos und auch anonym möglich.

Angst vor der Reaktion der Eltern

Vermutlich wissen Deine Eltern noch nichts von der Schwangerschaft oder davon, dass Du über eine Abtreibung nachdenkst. Vielleicht hast Du Angst davor, wie sie reagieren könnten. Womöglich wissen Sie auch nicht dass Du sexuellen Kontakt hast oder einen Freund. Vielleicht befürchtest Du, sie zu enttäuschen oder zu belasten. Dass Dich solche Gedanken und Sorgen sehr verunsichern, ist verständlich.

Es ist schwer einzuschätzen, wie Deine Eltern auf die Nachricht, Großeltern zu werden, tatsächlich reagieren. Wir erleben es in der Beratung jedoch häufig, dass die Familie meist liebevoller als erwartet reagiert und unterstützend zur Seite steht. Das ist nicht immer von Anfang an der Fall – da kann es durchaus auch erst einmal eine Schockreaktion geben.

🧡 Doch die Erfahrung zeigt auch, dass sich nach einem ersten Schock oft eine Haltung nach dem Motto „Wir schaffen das schon gemeinsam!“ einstellt. Mit der Zeit wächst Verständnis und Fürsorge.
Bei einer Entscheidung für das Kind stellt sich bei Vielen sogar im Laufe der Zeit eine zunehmende Freude auf das Enkelkind ein. Oft bieten sie ganz unerwartet Unterstützung an, und die Situation entspannt sich dadurch spürbar. Vielleicht könnte es bei Dir ähnlich sein?


5 Tipps für ein Gespräch mit den Eltern

Falls Du Dich fragst, ob es sich doch lohnen könnte und Dir vielleicht gut tut, mit Deinen Eltern zu sprechen, haben wir 5 Tipps für Dich, wie Du Dich auf dieses Gespräch vorbereiten kannst:

1. 👥 Suche Dir Unterstützung
Es kann helfen, vorher mit einer anderen älteren Vertrauensperson über Deine Situation zu sprechen (z.B. mit der älteren Schwester, der Großmutter, der Tante oder einer vertrauten Nachbarin). Diese reagiert vermutlich etwas gelassener, weil sie eine andere Rolle hat. Ein Gespräch zusammen mit dieser Vertrauensperson und Deinen Eltern wird vermutlich ruhiger verlaufen.

2. 🤔 Überlege Dir zuvor, was Du sagen willst
Im Gespräch selbst und in all den Emotionen vergisst man oft, was man eigentlich sagen wollte. Überleg Dir also am besten zuvor, was Du sagen möchtest und wie Du es sagen willst. Du kannst Deine Notizen auch mit ins Gespräch nehmen.

3. 🙏 Bitte Deine Eltern um Unterstützung
Ein guter Gesprächseinstieg könnte sein, Deinen Eltern ganz offen zu sagen, dass Du in einer schwierigen Situation bist, in der Du ihre Unterstützung benötigst – und dass Du Dir selbst schwer tust, dieses Gespräch zu führen. Du kannst sie dann darum bitten, für Dich da zu sein.
So glättest Du gewissermaßen schon im Vorhinein die Wogen, bevor Du die Schwangerschaft selbst thematisierst.

4. 🧑/👨 Mit einem Elternteil zuerst reden
Es kann vorteilhaft sein, dass Du Dir zuvor überlegst, zu welchem Elternteil Du den besseren Draht hast – zu Deinem Vater oder Deiner Mutter. Oder bei wem Dir ein Gespräch zu diesem Thema leichter fallen würde.
Du kannst dann erst einmal mit diesem Elternteil sprechen. Damit hast Du ihn oder sie dann schon mit im Boot, wenn Du mit dem anderen Elternteil redest, der vielleicht schneller die Fassung verlieren könnte.

5. 🕰 Gib ihnen Zeit

Vermutlich werden Deine Eltern zunächst überrascht sein und selbst nicht genau wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Es kann helfen, ihnen Zeit zu geben, um die Nachricht zu verdauen. Das gibt ihnen die Gelegenheit, ihre Haltung und ihre Worte nochmal zu überdenken. Wir wünschen Dir gute Gespräche und Geduld!


Kann eine junge Frau unter 18 zur Abtreibung gezwungen werden?

Vielleicht stellst Du Dir diese Frage, ob Dich Deine Eltern zur Abtreibung zwingen können oder jemand anderes, weil es jemanden in Deinem Umfeld gibt, der stark in Richtung Abtreibung drängt. Gut möglich, dass Du selbst aber noch gar nicht weißt, wie Du entscheiden möchtest; oder Du willst das Kind eigentlich gerne bekommen.

Da kann Dich vielleicht das Wissen entlasten, dass Dich niemand – weder Deine Eltern, der Vater des Kindes oder andere Personen – Dich in diese Richtung drängen darf. Das geht zum Beispiel auch nicht, indem Dir mit Rauswurf oder etwas anderem gedroht wird. Es ist gesetzlich verankert, dass Dich niemand zur Abtreibung nötigen darf.

Außerdem gut zu wissen: Kannst oder willst Du, aus welchen Gründen auch immer, nicht weiter im Elternhaus wohnen, – vielleicht, weil das wegen der Schwangerschaft schwierig wäre – gibt es verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten, wie z.B. Mutter-Kind-Heime.

Solltest Du Dich in einer Notsituation befinden, sehr große Angst vor Deiner Familie haben oder andere Personen drohen Dir?

Jugendlich, schwanger und verzweifelt – was nun?

Wahrscheinlich hattest Du nicht geplant, so bald schon ein Kind zu bekommen. Und so stellt die Schwangerschaft Dich vermutlich vor große Herausforderungen und Sorgen. Vielleicht siehst Du noch keine Möglichkeiten, wie es nun weitergehen könnte.

Fallen Dir vielleicht liebe Menschen in Deinem Umfeld ein, an die Du Dich jetzt wenden könntest? Jemand, der Dich dabei unterstützt, herauszufinden was Dein Herz möchte und Dich auch bestärkt, darauf zu hören – trotz schwieriger Umstände. 💟

Gerne kannst Du Dich mit Deinen Sorgen, Fragen und Gefühlen auch an unsere Beraterinnen von Pro Femina wenden!

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FAQ´s

  • In Italien und Südtirol ist ein Schwangerschaftsabbruch auch für unter 18-jährige Frauen möglich. Es gelten die gleichen gesetzlichen Bedingungen für eine straffreie Abtreibung wie für erwachsene Frauen. Es muss allerdings das Einverständnis der Eltern bzw. des Erziehungsberichten vorliegen.

  • Eine Abtreibung ist in Italien und Südtirol auch für Frauen unter 18 Jahren möglich. Sie ist allerdings nicht ohne das Wissen der Eltern möglich. Laut Gesetz muss der Arzt die Zustimmung der Eltern oder des Vormundes für einen Schwangerschaftsabbruch einholen.

  • Nein! Die Nötigung zur Abtreibung ist eine Straftat. Niemand, auch nicht die Eltern oder der Vater des Kindes, darf zu einem Schwangerschaftsabbruch drängen. Wenn die Eltern zu einer Abtreibung drängen oder es nicht mehr möglich ist, bei den Eltern zu wohnen, gibt es verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten, wie z.B. Mutter-Kind-Heime.

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