Kann ich eine Schwangerschaft alleine meistern?
- Beziehungsstress oder Trennungsgedanken während der Schwangerschaft können Unsicherheit und Angst auslösen. Einige Gründe für Spannungen in der Beziehung und mögliche Lösungen wirst Du in diesem Artikel erfahren.
- Während der Schwangerschaft wünschen sich viele Frauen besonders die Unterstützung und den Rückhalt durch ihren Partner. Umso mehr ist eine Trennung in der Schwangerschaft schmerzlich zu verkraften.
- Schwanger ohne Partner an der Seite: Manchmal kommt es unter diesen Umständen auch zu einem Schwangerschaftskonflikt und die Frage kommt auf, ob der Weg mit oder ohne Kind weitergehen soll.
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Alles anders als erwartet – so hatte ich mir das eigentlich nicht gedacht...
Eine Schwangerschaft kann zu jedem Zeitpunkt eintreten – unabhängig vom Beziehungsstatus oder der Qualität der Beziehung. Immer wieder sehen sich Frauen mit der Nachricht einer ungeplanten Schwangerschaft konfrontiert und befinden sich nicht (mehr) in einer Beziehung mit dem Vater des Kindes. Oder die Beziehung steckt gerade in einer Krise, sodass Trennungsgedanken in der Schwangerschaft aufkommen. Das kann auch passieren, obwohl vielleicht von beiden vorher ein Kinderwunsch bestand oder die Schwangerschaft geplant war.
Vermutlich hattest Du Dir die Umstände für eine Schwangerschaft ursprünglich ganz anders erträumt. Enttäuschung, Wut und Trauer sind nur einige der Gefühle, die jetzt verständlicherweise aufkommen können. Vielleicht fragst Du Dich: Warum passiert so etwas gerade mir? Und wie kann es nun weitergehen mit meinem Leben, meinen Plänen und mit der Schwangerschaft?
Eventuell spürst Du aber auch etwas Hoffnungsvolles in Dir: Denn mit einer Schwangerschaft eröffnet sich immer auch ein neuer Lebensabschnitt – und damit vielleicht auch ein Neuanfang für Dich selbst.
Beziehungsstress in der Schwangerschaft
Spannungen in der Beziehung und Gedanken an eine Trennung während der Schwangerschaft können verschiedene Hintergründe haben.
Hormonumstellung
Nicht zu unterschätzen ist die Hormonumstellung durch die Schwangerschaft. Diese kann einiges erst einmal kräftig durcheinander wirbeln. Gerade in den ersten Wochen, in denen sich die Hormone komplett neu auf die Schwangerschaft einstellen, sind starke (auch negative) Gefühlsregungen nicht selten. Zweifel und Ängste – auch bezüglich der Partnerschaft – erleben in dieser Zeit viele Frauen. Auch eine Art Unwillen und Unwohlsein gegenüber dem Partner kann aufkommen, da sich erst einmal vieles in der Frau nach innen richtet. Zudem berichten manche Frauen, ihren Partner für eine Zeit „nicht mehr riechen“ zu können. Doch keine Sorge – dies legt sich normalerweise wieder nach einer gewissen Zeit.
Vielleicht geht es Dir gerade ähnlich und Du spürst, dass Du mit dem Eintreten der Schwangerschaft plötzlich – ohne ersichtlichen Grund – die ganze Beziehung in Frage stellst? Zunächst darfst Du Dir dann die Zeit zugestehen, dass sich der große Hormonsturm und das innere Durcheinander legen können. In dieser Zeit kann es gut tun, sich nicht unter Druck zu setzen und dem eigenen Körper besonders viel Ruhe zu gönnen. Das innige Erleben schöner Momente als Paar und das Öffnen auf die neue Perspektive im Leben, treten oftmals erst in der späteren Schwangerschaft in Erscheinung. Deswegen kann es sinnvoll sein, diese Erwartung für jetzt erst einmal loszulassen und die hormonellen Stimmungsschwankungen möglichst gelassen an sich vorbeiziehen zu lassen.
- Was passiert körperlich während einer Schwangerschaft? Mehr dazu kannst du hier lesen: Verlauf einer Schwangerschaft.
- Du fragst Dich, in welcher Schwangerschaftswoche Du bist? Mit dem SSW-Rechner kannst Du eine erste Einschätzung bekommen.
Unbearbeitete Konflikte
Vielleicht hat es in Eurer Beziehung schon längere Zeit gekriselt? Oftmals kann gerade eine (ungeplante) Schwangerschaft unterschwellige Konflikte aufdecken. Wenn zuvor Unstimmigkeiten oder Kommunikationsprobleme vorhanden waren, können sich diese in einer solchen Umbruchssituation Gehör verschaffen. Oder es kann sich zeigen, dass Eure Beziehung noch gar nicht so fest und eher unverbindlich war.
Eine Schwangerschaft bietet gerade deswegen aber auch die Chance, Partnerschaftsschwierigkeiten oder Ungeklärtes bewusst anzugehen – gemeinsam oder mit Hilfe von einer Paarberatung oder vielleicht zunächst mit guten Beziehungsratgebern.
Hierbei kann zunächst eine Bestandsaufnahme ein erster Schritt sein:
- Was sind unsere gemeinsamen Werte? Was ist uns beiden wichtig – im Leben und in der Beziehung? Zum Beispiel Verständnis, Treue, Achtung, Unterstützung …
- Wie viel Zeit verbringen wir gerade gemeinsam? Wie füllen wir diese Zeit? Haben wir regelmäßige „Paarzeiten“ (z.B. wöchentliche Dinner-Dates)? Welche Rituale (z.B. zusammen frühstücken) würden uns als Paar stärken?
- Wovon ist unsere Kommunikation geprägt? Von Bewunderung und Wertschätzung oder von Kritik und Anschuldigungen?
- Welche Bedürfnisse hat jeder von uns? Wie können wir beide mehr auf die Bedürfnisse des anderen eingehen?
Alles, was wertvoll ist, erfordert Einsatz und Kraft. So gibt es auch in einer guten Beziehung Krisen und Momente, in denen man sich gemeinsam manchen Schwierigkeiten – auch im Miteinander – stellen muss. Doch mit einem hoffnungsvollen Blick auf die gemeinsame Zukunft, können auch solche herausfordernden Zeiten bewältigt werden. Das würden wir Euch sehr wünschen!
Belastung von außen
Manchmal kann sich auch erst im Laufe der Zeit Beziehungsstress in der Schwangerschaft ergeben. Belastende Situationen durch äußere Umstände wirken sich womöglich auf Eure Beziehung als Paar aus. Oft kann auch die Einmischung von außenstehenden Personen einiges durcheinander bringen.
Manchmal setzen sich Paare auch selbst sehr unter Druck. Unstimmigkeiten über die Zukunftsplanung, Erwartungen an sich selbst oder Erwartungen, die andere an Euch haben…
Bei Beziehungsstress ist es ratsam, vor allem die gemeinsame Zeit als Paar nicht zu vernachlässigen, um Hand in Hand den Stürmen standzuhalten.
Zudem kann es klug sein, sich selbst den Druck zu nehmen – auch wenn einem in der Schwangerschaft so manche großen und kleinen Veränderungen begegnen. In einer Partnerschaft muss nicht alles immer perfekt laufen und Ihr müsst als Paar zum Glück nicht perfekt sein, um gute Eltern zu werden.
Auch Momente der Ruhe können gut tun: Oftmals ist es der alltägliche Stress, der einem selbst die Nerven raubt. Umso schwerer kann es dann sein, als Paar miteinander entspannt und liebevoll umzugehen. Daher kann es hilfreich sein, zu überlegen, wie man zum einen selbst wieder innerlich ruhiger und ausgeglichener werden kann: Was könnte mir guttun (z.B. Mittagsschlaf, ein wöchentlicher Auszeittag)?
Zum anderen ist es möglich, mehr Ruhe und Entspannung als Paar zu finden und zum Beispiel kleine (romantische) Auszeiten zu zweit einzurichten oder etwas Abstand vom Alltag zu suchen (z.B. ein Wochenende im Hotel).
Schwanger und die Beziehung ist am Ende – Trennung in der Schwangerschaft?
Wo eine Klärung der Schwierigkeiten nicht gelingt, kann es auch zu einer Trennung in der Schwangerschaft kommen. Das ist für alle Beteiligten schwer – insbesondere für die schwangere Frau. In die Trauer und den Trennungsschmerz mischen sich für sie oftmals Zukunftssorgen.
Gerade das Gefühl, alleine dazustehen, weil man in so einer verletzlichen Situation nun nicht mehr als Paar zusammenhält, kann tief gehen. Ein Stückweit verwirrt von der (plötzlichen) Veränderung, muss die Zukunft gedanklich erst einmal wieder komplett neu sortiert werden.
Doch manchmal kann sich auch das Gefühl einer (neu erlangten) Freiheit einstellen. Nach Streit und Beziehungskämpfen kann der Fokus nun wieder mehr auf einen selbst und das Kind gerichtet werden. Die Chance besteht darin, sich freier der neuen Aufgabe als werdende Mutter zu widmen und zugleich auch wieder mehr Freundschaften oder andere Beziehungen zu pflegen, die Halt geben.
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Gründe für eine Trennung in der Schwangerschaft
Auch wenn jede Trennung individuelle Gründe hat, lassen sich manchmal ähnliche Muster erkennen.
Warum verlassen Männer schwangere Frauen?
In einigen Fällen wird die Beziehung von Seiten des Mannes bewusst oder unbewusst eher unverbindlich gelebt. Eine gemeinsame Schwangerschaft – und damit die natürliche Verbindlichkeit, die ein Kind mit sich bringt – kann dann Panik und sogar einen ersten Fluchtreflex auslösen.
Bei vielen Männern – gerade, wenn sie noch keine Kinder haben – besteht aber auch eine ganz natürliche Angst vor dem Unbekannten, nämlich Vater zu werden. Die Sorge ist häufig da, ob sie der Rolle als Vater gerecht werden können. Letztlich stehen dahinter oftmals verantwortungsvolle Gedanken.
Einige Männer brauchen dann erst einmal etwas Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen und treten fürs Erste den Rückzug an. Nicht selten kann die Beziehung nach der ersten „Schockphase“ jedoch wieder hergestellt werden. Manchmal kann es schon helfen, wenn ihnen Ermutigung zugesprochen wird und Zutrauen, ein guter Vater sein zu können.
- Schwanger – er will das Kind nicht. Lies hier, warum viele Männern so reagieren und wie Du damit umgehen kannst!
- Du spürst, dass Du das Kind bekommen möchtest? Hier findest Du Ideen, wie Du mit Deinem Partner darüber sprechen kannst: Wie sage ich es meinem Partner?
Warum entscheiden sich Frauen für die Trennung?
Aber auch schwangere Frauen können sich für die Trennung entscheiden, z.B. aus dem Gefühl heraus, sich auf ihren Partner nicht verlassen zu können. Wenn auch schon vor der eingetretenen Schwangerschaft Beziehungskonflikte bestanden, kann eine ungünstige Reaktion von Seiten des Partners auf die (ungeplante) Schwangerschaft, oder unzuverlässige Unterstützung, ein ausschlaggebender Punkt für sie sein, um diesen Schritt zu gehen.
Dennoch kann es hilfreich sein, die Schwangerschaft auch als Möglichkeit zu sehen, ihm die Chance zu geben, Verantwortung zu übernehmen. Manchmal hilft es, noch nicht alle Türen zu verschließen, sondern im Blick auf das gemeinsame Eltern-Werden anzusprechen, was man sich vom Partner wünschen würde.
Trennung Schwangerschaft: Wie kann es jetzt weiter gehen?
Sicher ist es gerade in der ersten Zeit der Verarbeitung und Trauer schwer, für sich neue Perspektiven zu sehen und zu entwickeln. Daher ist es wichtig, jetzt ganz besonders für Dich zu sorgen und alles in Anspruch zu nehmen, was Dir guttun kann und was Dich wieder stärkt und ermutigt!
Vielleicht fragst Du Dich, wie Du jetzt während der Schwangerschaft alles durchstehen sollst oder wie sich dann die Elternschaft regeln wird.
Auch ohne Partner kann die Schwangerschaft ein schönes Erlebnis werden und das Muttersein gut gemeistert werden.
- 🙌 Wie das konkret aussehen kann, findest du hier in dem Artikel: Schwanger und (vielleicht) alleinerziehend
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Vielleicht interessiert Dich auch der Erfahrungsbericht von Malia, die kurz nach der Trennung von ihrem Freund erfuhr, dass sie schwanger war und in allem inneren Durcheinander Kontakt mit profemina aufnahm:
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