Das Wichtigste auf einen Blick
- Es gibt prĂ€natale Untersuchungen, fĂŒr die ein Eingriff in den Körper der Frau (invasiv) notwendig ist und solche, die nicht-invasiv gemacht werden.âš
- Einige der Untersuchungen können nur eine RisikoeinschĂ€tzung bieten, andere liefern relativ sichere Ergebnisse.âš
- Vor der Entscheidung, ob und welche prÀnatale Untersuchungen Du bei Deinem Kind machen lassen willst, ist es ratsam, Dich gut zu informieren und Dir selbst einige Fragen zu stellen.
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Was ist PrÀnataldiagnostik (PND)?
GrundsĂ€tzlich dient die prĂ€natale Diagnostik dazu, Krankheiten oder Behinderungen des Kindes frĂŒhstmöglich zu erkennen. Dadurch sollen die schwangere Frau und das Kind so gut wie möglich behandelt werden können, und das schon frĂŒhzeitig.
Die PrĂ€nataldiagnostik unterscheidet sich teils von den normalen Vorsorgeuntersuchungen wĂ€hrend der Schwangerschaft. Die Schwangerenvorsorge laut den Mutterschafts-Richtlinien umfasst in der Regel drei Ultraschall-Untersuchungen. AuĂerdem gehören zum Beispiel regelmĂ€Ăige Blutdruckmessung oder die Kontrolle der Herzreaktion und Lage des Kindes dazu.
Vielleicht liest Du hier, weil Dir vom Arzt eine weitere bestimmte Untersuchung nahegelegt wurde. Bei einer regulĂ€ren Untersuchung gab es womöglich eine AuffĂ€lligkeit, oder Du möchtest Gewissheit, ob Dein Kind eine familiĂ€re Erkrankung geerbt hat. Möglicherweise gehörst Du deshalb oder aus anderen GrĂŒnden auch zu einer Risikogruppe.
âčïž Ăbrigens: Bei einem hohen Prozent der Schwangeren in SĂŒdtirol und Italien liegen Schwangerschaftsrisiken vor; zum Beispiel altersbedingt ab 35 Jahren. Wenn statistisch gesehen manche Risiken leicht erhöht sind, wird die Schwangerschaft öfter ĂŒberwacht. Es ist eine VorsichtsmaĂnahme, die kein Grund zur Besorgnis sein muss. Mehr zum Thema hier: Risikoschwangerschaft
Methoden und Risiken der PrÀnataldiagnostik
PrĂ€nataldiagnostische Tests können ganz unterschiedliche Auswirkungen auf die schwangere Frau und ihre Familie haben. Entweder wird ihr die Angst genommen und sie beruhigt â oder diese Tests verunsichern, und das teilweise sogar grundlos.
GrundsÀtzlich gibt es zwei Kategorien an prÀnatalen Untersuchungsmethoden:
- Nicht-invasive Untersuchungen, die auĂerhalb des Körpers der Frau stattfinden
- Invasive Untersuchungen, die mit einem Eingriff in den Körper der Frau verbunden sind
1. Untersuchungen ohne Eingriff in den Körper
Mit den nicht-invasiven Untersuchungen â sie finden auĂerhalb des Körpers der Frau statt â sind keine gesundheitlichen Risiken fĂŒr Mutter und Kind verbunden. Im Hinblick auf genetisch bedingte Krankheiten oder Behinderungen können sie jedoch lediglich zur RisikoabschĂ€tzung dienen â Sie liefern also in der Regel kein sicheres Ergebnis, ob eine Erkrankung oder BeeintrĂ€chtigung vorliegt oder nicht.
Zu den nicht-invasiven PND-Untersuchungen zÀhlen:
- Basis - Ultraschall und morphologischer Ultraschall
- Erst-Trimester-Screening inkl. Nackenfaltenmessung
- Triple-Test
- andere nicht-invasive Bluttests (NIPT)
Das Ersttrimester-Screening gemÀà den Mutterschaftsrichtlinien, der Tri-Test sowie Ultraschall- und andere Bluttests sind spezialisierte Leistungen, die von der Kostenbeteiligung ausgeschlossen sind. Alle diese Tests liefern jedoch nur Hinweise ("probabilistische Risikobewertung") auf eine mögliche Chromosomenstörung. Sie sollen helfen, die Entscheidung fĂŒr oder gegen eine Chorionzottenbiopsie (ab der 10. SSW) oder eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese, ab der 15. SSW) zu treffen.
2. Untersuchungen mit Eingriff in den Körper
Wurde ein erhöhtes Risiko fĂŒr eine genetische Krankheit oder eine Behinderung festgestellt, können durch invasive Methoden genauere Ergebnisse ermittelt werden. Sie sind mit einem Eingriff in den Körper der Frau verbunden, z.B. mit der EinfĂŒhrung einer Nadel durch die Bauchdecke. Das bringt auch gewisse Risiken fĂŒr Mutter und Kind mit sich.
Zu den invasiven PND-Untersuchungen zÀhlt man:
Diese Untersuchungen gehören nicht zur normalen Vorsorge, sind also freiwillig. Prinzipiell werden solche Untersuchungen erst ab einer Wahrscheinlichkeit fĂŒr eine Erkrankung des Kindes von 1 zu 380 empfohlen.
âčïž Auch wenn der Arzt einen Eingriff zur PrĂ€nataldiagnostik empfiehlt, bist Du als schwangere Frau nicht dazu verpflichtet, eine solche Untersuchung durchfĂŒhren zu lassen. Manche Ărzte haben Sorge, dass sie womöglich fĂŒr die nicht entdeckte Behinderung eines Kindes verantwortlich gemacht werden. Es ist in jedem Fall ratsam, die Risiken wie eine mögliche Fehlgeburt gut abzuwĂ€gen â vor allem, wenn eine mögliche Diagnose an Deiner Entscheidung fĂŒr das Kind nichts Ă€ndern wĂŒrde.
- Weitere Informationen ĂŒber anormalen prĂ€natal Diagnosen und intrauterine Behandlungen kannst Du hier bekommen: Il Cuore in una goccia.
PND-Untersuchungen im Ăberblick

2115089219 | SeventyFour | shutterstock.com
Welche Untersuchungen gibt es? Was können sie aufzeigen, und mit welcher Wahrscheinlichkeit? Was kosten sie, und welche Risiken gibt es?
Solltest Du gerade ĂŒberlegen, eine Untersuchung vornehmen zu lassen, hast Du sicher viele Fragen. Sie schwirren vielleicht alle gleichzeitig im Kopf herum und verunsichern Dich.
Wir haben sie hier in einem Ăberblick fĂŒr Dich zusammengestellt:
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Die wohl bekannteste und am weitesten verbreitete prĂ€natale Untersuchung ist der Ultraschall. Du hast beim Ultraschall die Möglichkeit, erste Blicke auf das Kind zu erhaschen â fĂŒr viele Frauen sind das ganz besondere Momente.
Ultraschalluntersuchungen werden standardmĂ€Ăig drei Mal wĂ€hrend der Schwangerschaft durchgefĂŒhrt: Um die 10., 20. und die 30. SSW. Sie sind eine Kassenleistung.
- Im Ultraschall kann der Arzt den Verlauf der Schwangerschaft sowie die Lage, Entwicklung und Herztöne des Kindes beobachten.
- Bei der zweiten und dritten Ultraschall-Untersuchung kann man auch offensichtliche Fehlbildungen sehen.
- Die zweite Ultraschalluntersuchung zwischen der 19. und 22. SSW kann wahlweise ausfĂŒhrlicher und aufwĂ€ndiger ausfallen â zum Beispiel, wenn es AuffĂ€lligkeiten gibt. Das wird âFeinultraschallâ,âOrgan-Ultraschallâ oder morphologischer Ultraschall genannt. Dabei werden alle Organe und der Körperbau des Kindes noch detaillierter als bei der allgemeinen Vorsorge angeschaut.
Ein normaler Ultraschall ist ungefĂ€hrlich fĂŒr das Kind. Wie zuverlĂ€ssig das Ergebnis bei AuffĂ€lligkeiten ist, hĂ€ngt von der Erfahrung des Arztes und von der QualitĂ€t des GerĂ€tes ab.
â Manche Erkrankungen können durch einen Ultraschall erkannt werden und es braucht nicht immer weitere AbklĂ€rungen. So können zum Beispiel manche Herzfehler bereits in der Schwangerschaft oder direkt nach der Geburt behandelt werden!
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Der kombinierte Test ist Teil des prĂ€natalen Screenings im ersten Trimester und kann eine erste RisikoabschĂ€tzung ĂŒber mögliche Chromosomen-AuffĂ€lligkeiten geben. Der Test ist in der Regel eine Leistung des staatlichen Gesundheitsdienstes, und wenn er nicht völlig kostenlos ist, betrĂ€gt die Zuzahlung etwa 60 Euro. Wenn der Test privat durchgefĂŒhrt wird, variiert der Preis je nach Labor (100-300 Euro).
Er umfasst:
- eine Ultraschalluntersuchung mit Messung der Nackentransparenz (oft auch âNackenfalteâ genannt)
- eine Untersuchung des Blutes der Mutter. Dabei werden die Werte zweier Hormone und EiweiĂe bestimmt.
Daher wird er auch Combined-Test genannt. Er kann gegen Ende des dritten Monats (ca. 11.-13. SSW) durchgefĂŒhrt werden und dient vor allem der RisikoabschĂ€tzung speziell bezĂŒglich Trisomie 21 (Down-Syndrom) und anderer Chromosomenabweichungen. Anhand der beiden Untersuchungen wird eine Wahrscheinlichkeit berechnet. Das Alter der Frau und die Schwangerschaftswoche werden ebenfalls mit einbezogen. Demnach geht es um keine Diagnose, sondern um ein rein statistisches Risiko.
Der Nachteil des Ersttrimesterscreenings ist, dass es hĂ€ufig zu einem âfalschen Alarmâ kommt. Bei 96 von 100 Frauen bestĂ€tigt sich der auffĂ€llige Befund nicht. Insgesamt ist das Ergebnis also eine bloĂe EinschĂ€tzung, die mitunter sehr verunsichern kann â womöglich sogar ganz umsonst.
Dieser Test gehört seit 2017 zu den kostenlosen und zuzahlungsfreien Leistungen, ist aber nicht obligatorisch. Der SSN bietet diesen Test an, um zu entscheiden, ob andere invasive Tests wie die Fruchtwasseruntersuchung durchgefĂŒhrt werden sollen oder nicht.
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Der Triple-Test ist ein Bluttest der Mutter in der 15. und 20. SSW. Er dient der zusĂ€tzlichen RisikoeinschĂ€tzung, ob das Kind am Down-Syndrom oder einem âoffenen RĂŒckenâ (Spina bifida) erkrankt ist. In der Regel ist dieser Test nicht von einer Kostenbeteiligung (Ticket) befreit, dieser betrĂ€gt circa 31 Euro.
Aufgrund von vielen falsch-positiven Ergebnissen wird der Test nur noch in AusnahmefÀllen empfohlen und eingesetzt.
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Diese prÀnatalen Bluttests (z.B. Harmony-TestŸ, PraenaTestŸ ...) sollen die hÀufigsten ChromosomenverÀnderungen bestimmen können: Trisomie 21 (Down-Syndrom), Trisomie 18 (Edwards-Syndrom) und Trisomie 13 (PÀtau-Syndrom)
Die Tests werden nicht allgemein empfohlen, sondern nur bei einem erhöhten Risiko des Ergebnis kombinierten Test oder bei vorherigen AuffĂ€lligkeiten in Anspruch genommen. Die Kosten werden nur (150-500 Euro) in bestimmten FĂ€llen von der SSN ĂŒbernommen.
- FĂŒr die DNA-Tests erfolgt eine Blutuntersuchung der Mutter ab der 10. SSW.
- Die Zellkernbestandteile des Kindes werden extrahiert.
- Die Untersuchung ist nicht gefÀhrlich.
Ein Ergebnis liegt nach ein bis zwei Wochen vor:
- Das Ergebnis kann eine sehr genaue EinschÀtzung geben. Zu 99 Prozent bei Trisomie 21. Zu 95 Prozent bei Trisomie 13 und 18.
- Allerdings werden andere Erkrankungen nicht erkannt.
- Die Ergebnisse werden ungenauer, je Ă€lter die Frau ist oder bei Ăbergewicht, sowie bei Mehrlingsschwangerschaften.
Bei AuffÀlligkeiten erfolgt daher eine invasive Untersuchung, wenn die Frau dies möchte.
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Bei der Fruchtwasser-Untersuchung (auch Amniozentese genannt) wird Fruchtwasser zur genetischen Untersuchung des Kindes entnommen.
- Die Fruchtwasser-Untersuchung findet ab der 15. SSW statt.
- Dabei geht der Arzt mit einer sehr dĂŒnnen Nadel durch die Bauchdecke in die Fruchthöhle und entnimmt Fruchtwasser.
- Im Fruchtwasser schwimmen kindliche Zellen, die im Labor kultiviert und untersucht werden.
- Damit das Kind durch die eindringende Nadel nicht verletzt wird, wird die Untersuchung unter Ultraschall beobachtet.
Mit einem Ergebnis kann teilweise nach 1-2 Tagen und vollstÀndig nach 10 bis 12 Tagen gerechnet werden:
- Durch die Amniozentese können Chromosomenstörungen und Erbkrankheiten mit sehr hoher Sicherheit diagnostiziert oder ausgeschlossen werden.
- Es ist hingegen nicht möglich anzugeben, wie ausgeprÀgt die Krankheit im einzelnen Fall ist.
- Die meisten Fehlbildungen des Gehirns und RĂŒckenmarks können ebenfalls festgestellt werden. Dazu wird bei dieser Untersuchung zusĂ€tzlich die Konzentration des Proteins âAFPâ im Fruchtwasser bestimmt.
Nach der Amniozentese sollte auf körperliche Schonung geachtet werden und eine Krankschreibung von 2 Tagen erfolgen.
Eine Verletzung des Kindes ist Ă€uĂerst selten, aber möglich. Die möglichen Komplikationen sind Blutungen, Wehen, Fruchtwasserabgang und Infektionen. Das Fehlgeburtsrisiko betrĂ€gt 0,5 bis 1 Prozent (5 bis 10 Babys bei 1000 Punktionen).
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Bei der Chorionzottenbiopsie wird aus dem kindlichen Teil der Plazenta (= Chorion) eine Gewebeprobe zur genetischen Untersuchung des Kindes entnommen.
- Die Chorionzottenbiopsie kann ab der 11. SSW durchgefĂŒhrt werden.
- Der Arzt sticht mit einer dĂŒnnen Nadel unter Ultraschall-Sicht durch die Bauchdecke in die GebĂ€rmutter. Er entnimmt so aus der Plazenta winzige Mengen von Zotten.
- Bei der Untersuchung werden die Chromosomen gezÀhlt und auf StrukturauffÀlligkeiten untersucht.
Das Ergebnis liegt teilweise nach 7 Tagen vor, vollstÀndig nach 14 Tagen:
- Durch die Chorionzottenbiopsie kann der Arzt mit hoher Sicherheit Chromosomenstörungen wie zum Beispiel Trisomie 21 oder andere genetisch bedingte Krankheiten erkennen.
- Fehldiagnosen sind zwar selten, aber nicht ausgeschlossen, weil sich mĂŒtterliches und kindliches Gewebe vermischen können (sog. âMosaikbefundâ).
Mögliche Komplikationen sind Blutungen, Wehen, Fruchtwasserabgang oder eine Infektion. Das Risiko einer Fehlgeburt betrÀgt 0,5 bis 2 Prozent. (Das entspricht 5 bis 20 Babys bei 1000 Anwendungen der Chorionzottenbiopsie.)
NĂ€here Informationen zu den Methoden prĂ€nataler Diagnostik findest Du auch in der BroschĂŒre ĂŒber PrĂ€nataldiagnostik der Bundeszentrale fĂŒr gesundheitliche AufklĂ€rung.
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Wenn der Verdacht besteht, das Kind könnte unterversorgt sein oder eine Infektion haben, kann ab der 18.-20. SSW eine Nabelschnur-Punktion vorgenommen werden.
Es handelt sich um keine Routine-Untersuchung. Daher findet sie nur in Spezial-Kliniken statt. Zuvor sollte ein ausfĂŒhrliches GesprĂ€ch mit dem Arzt stattfinden.
- Im Utraschall wird das Kind ĂŒberwacht.
- Eine Nadel wird durch die Bauchdecke und Fruchtblase bis zur Nabelschnur eingefĂŒhrt.
- Eine kleine Menge Blut des Kindes wird entnommen und wird unter anderem auf Blutarmut, den Rhesusfaktor untersucht. Ebenso können in EinzelfÀllen Chromosomen und DNA untersucht werden.
Das Ergebnis liegt nach wenigen Tagen vor. Die Befunde sind sehr zuverlÀssig. Infektionen können mit Medikamenten behandelt werden, und eine Blutarmut mit Infusionen.
Bei der Untersuchung kann es auch zu Blutungen und Verletzungen der GebÀrmutter oder des Mutterkuchens kommen. Ein Fruchtwasserverlust ist noch Tage danach möglich. Zu einer Fehlgeburt kommt es in 1-3 bzw. je nach Angaben in 1-7 Prozent der FÀlle. Daher werden nach der Untersuchung Ruhe und ein Kontrollultraschall empfohlen.
PrÀnatale Untersuchungen: Kosten
Die Standarduntersuchungen, welche zur regulĂ€ren Schwangerenvorsorge gehören, sind fĂŒr Dich kostenlos aber nicht immer befreit von der Kostenbeteiligung (Ticket). Sie werden vom SSN ĂŒbernommen. Dazu gehören zum Beispiel die drei Ultraschall-Untersuchungen, sowie Labor- und gynĂ€kologische Untersuchungen.
Bei einer medizinischen Notwendigkeit werden auch mögliche Folge-Untersuchungen ĂŒbernommen. Zum Beispiel, wenn ĂŒber einen normalen Ultraschall eine AuffĂ€lligkeit entdeckt wurde.
In der Regel mĂŒssen Ersttrimester-Screening von einer Kostenbeteiligung (Ticket) befreit sein, wĂ€hrend nicht-invasive DNA-Tests (150-500 Euro) teilweise selbst bezahlt werden mĂŒssen, je nach dem, wie das Ergebnis des kombinierten Test ausfĂ€llt. Nicht-invasive Bluttests (NIPT) können in bestimmten FĂ€llen vom SSN ganz oder anteilig ĂŒbernommen.
GrundsÀtzlich ist es wichtig, eine prÀnatale Beratung wahrzunehmen, um den weiteren Verlauf sorgfÀltig zu bewerten. Du kannst bei einer genetischen Beratung , zum Beispiel, Fragen oder Sorgen Àussern, die eine (wahrscheinlich) erblich bedingte Krankheit betreffen, ansprechen.
Ist mein Kind gesund?
⊠und was, wenn nicht? Es ist verstĂ€ndlich und spricht auch von FĂŒrsorge, dass Du Dir diese Fragen stellst. Vielleicht bist Du im Augenblick voller Sorge, dass bei Deinem Kind eine Krankheit vorliegen könnte. Möglicherweise ist es daher auch schwer, im Moment eine innere Verbindung aufzubauen oder sie weiterhin zu fĂŒhlen. Womöglich ist gerade vorwiegend Deine Angst und Sorge spĂŒrbar. Oder Du fĂŒrchtest aus Selbstschutz, im Moment positive GefĂŒhle wie Vorfreude âzu sehr zuzulassenâ?
Manche Frauen beschreiben es auch wie eine Maschinerie von Untersuchungen. Man hetzt von der einen zu der anderen und es bleibt kaum Raum fĂŒr sich selbst. Deshalb kann es sehr wohltuend sein, sich genau jetzt bewusst Zeiten zum Durchatmen zu nehmen.
âž Du hast das Recht auf eine kompetente Beratung. Solltest Du den Eindruck haben, es wird âeinfach drauflos untersuchtâ, kann es Dir vielleicht gut tun, einmal die âPause-Taste zu drĂŒckenâ.
- Weitere Informationen bekommst Du bei Il cuore in una goccia o La quercia millenaria diese bieten eine Zweitmeinung.
Wir hoffen, dass Du in dieser Zeit eine gute, einfĂŒhlsame medizinische Begleitung hast. Und dass Du Dir selbst Zeit schenken kannst, um das Chaos der Gedanken und GefĂŒhle zu sortieren.
PrĂ€nataldiagnostik â ja oder nein?
PrÀnataldiagnostik bietet oftmals keine hundertprozentige Sicherheit. Manche Diagnosen oder Risiko-EinschÀtzungen stellen sich im Nachhinein als falsch heraus, und das Kind ist gesund.
Oder es kann andere Krankheiten geben, die auch von keinem PrĂ€nataldiagnostiker erkannt werden. Vor allem kann oft keine Aussage ĂŒber den genauen Grad der BeeintrĂ€chtigung getroffen werden â also darĂŒber, wie genau sie sich im Alltag Ă€uĂern wĂŒrde.
GrundsÀtzlich kommt eine BeeintrÀchtigung oder Krankheit jedoch nur in den seltensten FÀllen vor.
đ Manche prĂ€natalen Untersuchungen erkennen auch Krankheiten, die bereits im Mutterleib behandelt werden können, oder zumindest direkt nach der Geburt. Mehr dazu findest Du auch in unserem Artikel: HĂ€ufige Diagnosen und was sie bedeuten
â Ob es fĂŒr Dich sinnvoll und stimmig ist, (weitere) prĂ€natal-diagnostische Untersuchungen machen zu lassen, kannst Du vielleicht anhand folgender Fragen besser abwĂ€gen:
- Was wĂŒrde sich fĂŒr mich verĂ€ndern, wenn ich wĂŒsste, ob eine Behinderung vorliegt oder nicht? Was wĂŒrde sich fĂŒr das Kind Ă€ndern?
- Möchte ich das Untersuchungsrisiko eingehen, auch wenn man meinem Kind wÀhrend der Schwangerschaft vielleicht noch nicht helfen kann?
- Kann mich die Untersuchung beruhigen, oder wird mich die Ungewissheit bis zum Ergebnis eher belasten?
- Und wenn mein Kind krank ist: WĂŒrde ich dann ĂŒber eine Abtreibung nachdenken â oder mich unter Druck fĂŒhlen, eine solche vornehmen zu lassen? Oder möchte ich zunĂ€chst ĂŒber Alternativen nachdenken dĂŒrfen?
đ©ș SpĂ€tabbruch: Wegen Behinderung abtreiben? â Mach hier den Selbsttest
âčïž Lies hier weiter, um mehr Informationen und eine Ăbersicht von Vereinen zu finden, die sich mit verschiedenen Behinderungen befassen:đĄ Leben mit einem kranken/behinderten Kind: Schaffe ich das?
Wir möchten Dich ermutigen, mit Deinen Fragen und Sorgen nicht alleine zu bleiben! Ob Dir Ruhe und Zeit fĂŒr Dich, GesprĂ€che mit Deinem Partner oder einer guten Freundin gut tun wĂŒrden, weiĂt Du sicher fĂŒr Dich am besten. đ§Ą
Gerne sind die Beraterinnen von Pro Femina e.V. an Deiner Seite, um mit Dir gemeinsam die Unsicherheit auszuhalten â und Ausschau zu halten nach Möglichkeiten, wie es gut fĂŒr Dich weitergehen könnte.
So kannst Du zum Beispiel Kontakt aufnehmen, auch anonym:
- đ© Beratung per Mail
- đ Telefon-Beratung
- đČ Beratung per WhatsApp
FAQÂŽs
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Unter PrĂ€nataldiagnostik versteht man die âvorgeburtliche Diagnostikâ. Sie geht ĂŒber die normalen, im Mutterpass vorhergesehenen Untersuchungen, hinaus und soll dazu dienen, Krankheiten oder Behinderungen beim ungeborenen Kind zu erkennen und gegebenenfalls schon frĂŒhzeitig zu behandeln. Allerdings bietet sie hĂ€ufig keine hundertprozentige Sicherheit in Bezug auf eine mögliche Diagnose. Manche Eingriffe sind auch mit körperlichen Risiken verbunden. Die prĂ€nataldiagnostischen Untersuchungen sind freiwillig.
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Laut Mutterschafts-Richtlinien ĂŒbernehmen den SSN die Kosten der Standarduntersuchungen, welche zur regulĂ€ren Schwangerenvorsorge gehören. Dies umfasst zum Beispiel drei Ultraschall-Untersuchungen, sowie Labor- und gynĂ€kologische Untersuchungen. Wird im Rahmen dieser Untersuchungen eine AuffĂ€lligkeit entdeckt und es ergibt sich eine medizinische Notwendigkeit, werden auch mögliche Folge-Untersuchungen ĂŒbernommen.
Nicht-invasive Bluttests (NIPT) werden in bestimmten FĂ€llen vom SSN ganz ĂŒbernommen oder von der Kostenbeteiligung (Ticket) befreit. Ersttrimester-Screening ist eine Standarduntersuchung und nicht-invasive DNA-Tests nur im Falle eines auffĂ€lligen kombinierten Test Ergebnis. Eine Beratung ist grundsĂ€tzlich kostenlos. -
PrÀnataldiagnostische Untersuchungen können zwar einerseits Angst nehmen und beruhigen, andererseits aber auch verunsichern, und dies zum Teil sogar grundlos, denn: Die PrÀnataldiagnostischen Tests können oft keine 100-prozentige Sicherheit liefern.
WĂ€hrend sich einerseits Diagnosen im Nachhinein als falsch herausstellen können und das Kind gesund ist, gibt es andererseits Krankheiten, die ein PrĂ€nataldiagnostiker nicht erkennen kann. Je nach angewandter Methode â es gibt nicht-invasive Untersuchungen, die auĂerhalb des Körpers der Frau stattfinden und invasive Untersuchungen, bei denen ein Eingriff in den Körper der Frau erfolgt â kann es auch zu möglichen Komplikationen wie z.B. Blutungen, Wehen, Fruchtwasserabgang, Infektionen und einer Fehlgeburt kommen.
SorgfÀltiges AbwÀgen, Informationen, Zeit, das Bedenken möglicher Konsequenzen sowie kompetente Beratung können bei der Entscheidung PrÀnataldiagnostik: Ja oder nein? helfen.
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