Unterschiedliche Wirkstoffe: Mifepriston und Misoprostol

Mifepriston und Misopristol

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Was für Wirkstoffe sind das und wozu werden sie verwendet?

  • Die beiden Wirkstoffe Mifepriston und Misoprostol kommen bei einem medikamentösen Schwangerschaftsabbruch zum Einsatz. Sie müssen unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
  • Mifepriston (Beispiel: Mifegyne®) stoppt die Wirkung des schwangerschaftserhaltenden Gelbkörperhormons Progesteron. Dadurch wird der Embryo nicht mehr versorgt und die weitere Entwicklung der Schwangerschaft verhindert.
  • Misoprostol (Beispiel: MisoOne® oder auch Cytotec®) ist ein sogenanntes Prostaglandin. Es wird bei einem Schwangerschaftsabbruch 2-3 Tage nach der Einnahme von Mifepriston eingenommen, um Wehen auszulösen und den Embryo auszustoßen.

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Mifepriston – Anwendung, Wirkweise und Nebenwirkungen

Anwendung

Mifepriston, hauptsächlich bekannt als Wirkstoff der Abtreibungspille Mifegyne®, hemmt als Progesteronrezeptorantagonist den weiteren Verlauf einer Schwangerschaft.
Meist wird es im Rahmen eines medikamentösen Schwangerschaftsabbruchs verabreicht. Mifepriston ist nicht frei verkäuflich oder auf Rezept erhältlich, sondern muss vom Arzt bzw. medizinischem Fachpersonal ausgegeben werden.

Aus medizinischen Gründen ist eine medikamentöse Abtreibung mit Mifepriston nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt möglich, in Österreich bis zur 9. SSW (gerechnet ab dem 1. Tag der letzten Periode). Hier findest Du mehr Infos zu den Abtreibungsfristen.

Außerdem kann Mifepriston auch vor einem operativen Schwangerschaftsabbruch verabreicht werden, um den Gebärmutterhals zu erweitern und zu erweichen.

  • Hinweis zur Einnahme: Die Einnahme von Mifepriston (Mifegyne®) muss unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
  • Dosis: Über die Dosierung entscheidet der Arzt – dabei spielen das Stadium der Schwangerschaft und die Abtreibungsmethode eine Rolle.
  • Art der Einnahme: Mifepriston wird oral, also als Tablette, verabreicht.

Wirkweise

Die Einnahme von Mifepriston führt in der Regel innerhalb von 48 Stunden zum Öffnen des Muttermundes und zur Ablösung der Gebärmutterschleimhaut, sodass sich der Embryo von der Gebärmutterwand löst und seine Versorgung verliert. In ca. 3 Prozent der Fälle kommt es infolgedessen bereits zu einer Ausstoßung des Embryos.
Zum genauen Ablauf einer medikamentösen Abtreibung kannst Du hier mehr lesen.

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen von Mifepriston können u.a. folgende sein:
Starke Blutungen, Krämpfe, Infektionen nach dem Abort, Übelkeit und Erbrechen, Hypersensibilität der Haut oder Symptome wie Hitzewallungen, Schwindel und Kältegefühl.
Als Kontraindikationen, bei denen Mifepriston nicht eingenommen werden darf, gelten u.a. schweres Asthma, chronisches Nebennierenversagen oder eine Überempfindlichkeit gegen Mifepriston.
🧑‍⚕️Wenn Du Bedenken oder Fragen bzgl. der Nebenwirkungen hast, kannst Du jederzeit bei Deinem Arzt nachfragen.

Misoprostol – Anwendung, Wirkweise und Nebenwirkungen

Anwendung & Wirkweise

Misoprostol ist ein Prostaglandin. Es löst Wehen aus, indem es die Rezeptoren in der Gebärmutter und im Gebärmutterhals stimuliert.
Misoprostol-Präparate werden sowohl für einen Schwangerschaftsabbruch, als auch zur Geburtseinleitung oder Behandlung von Magengeschwüren verwendet. In der Regel werden sie von Ärzten oder vom medizinischem Personal verabreicht.
Handelspräparate mit dem Wirkstoff Misoprostol sind z.B. Cytotec®, Cyprostol®, MisoOne® oder ANGUSTA 25®.

Bei einem medikamentösen Schwangerschaftsabbruch wird Misoprostol im Anschluss an Mifepriston eingenommen, damit der Körper durch das Zusammenziehen der Gebärmutter den Embryo ausstößt.

  • Zeitpunkt der Anwendung: Meist erfolgt die Einnahme von Misoprostol 2-3 Tage nach der Einnahme von Mifepriston.
  • Dosis: Die entsprechende Dosis wird, wie bei Mifepriston, ebenfalls vom Arzt festgelegt.
  • Art der Einnahme: Die Einnahme erfolgt oral, also durch Tabletten. Zur Einleitung einer Geburt kann Misoprostol auch vaginal verabreicht werden.

Misoprostol – im Anschluss an Mifepriston – kann vom Arzt in Tablettenform mitgegeben werden, damit die schwangere Frau das Präparat zuhause einnimmt. Voraussetzung ist allerdings, dass eine ärztliche Betreuung gewährleistet ist, falls es zu Komplikationen, wie bspw. starken Blutungen, kommen sollte.

Nebenwirkungen

Neben starken Blutungen kann Misoprostol weitere Nebenwirkungen verursachen: Zittern/Schüttelfrost, Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Schwäche und Schwindel. Außerdem besteht bei der Anwendung während der Geburt das seltene Risiko einer Gebärmutterruptur (eines Gebärmutterrisses).
🧑‍⚕️Es ist ratsam, Dich bei Fragen zu möglichen Nebenwirkungen und Risiken unbedingt an Deinen Arzt zu wenden.


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