Schwanger und depressiv

Schwanger und psychisch belastet

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Wie soll ich das schaffen?

  • Viele Frauen kämpfen immer wieder mit psychischen Belastungen.

  • Durch die Schwangerschaft, die eine körperliche und emotionale Ausnahmesituation darstellt, kann die Psyche zusätzlich beansprucht werden – das muss aber nicht sein.
  • Mit angemessener UnterstĂĽtzung und einem liebevollen Blick auf Dich und Deine Stärken ist es möglich, Deinen persönlichen Weg zu finden.

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Psychisch belastet… und jetzt schwanger

Häufig besteht eine psychische Belastung schon vor der Schwangerschaft:

  • Sie kann sich im eigenen Empfinden zeigen: Niedergeschlagenheit, Ă„ngstlichkeit oder im GefĂĽhl, in einigen Dingen nicht gut zurecht zu kommen.
  • Es kann sich auch um eine Diagnose handeln, die ein Arzt gestellt hat, z.B. Depressionen, Angsterkrankungen, eine Suchterkrankung, eine Borderline-Diagnose, o.Ă„.

Mit einer Schwangerschaft können die Symptome verstärkt werden, weil es eine emotional und körperlich intensive Erfahrung ist. Das muss aber nicht sein. Es gibt auch Frauen, die durch die Schwangerschaft neue Kräfte mobilisieren können und deren psychischer Zustand sich verbessert.

Vielleicht hast Du in der letzten Zeit außergewöhnliche Situationen durchlebt. Oder Dir fehlt die Freude und Du kennst immer wieder solche Phasen von Dir?

Womöglich kommst Du eigentlich ohne Medikamente oder Therapie gut durch den Alltag – spürst aber trotzdem, dass Du immer wieder an der psychischen Belastungsgrenze entlang schrammst? Oder Du lebst womöglich schon länger mit der Diagnose einer psychischen Erkrankung.

Vielleicht bist Du auch eine sehr feinfühlige und sensible Persönlichkeit, die oftmals die Sorgen anderer mitträgt und sich sehr zu Herzen nimmt. Du fühlst Dich erschöpft und nicht mehr in Deiner inneren Mitte? Und nun bist Du schwanger – verständlicherweise kommen da Sorgen und Ängste auf…

Gerne möchten wir Dir hier Informationen geben, die Dir vielleicht Mut machen können. Und vielleicht auch einen kleinen Ausblick geben, wie Du nun mit der neuen Situation umgehen kannst.

🌤Tipps für Dich, die Dir jetzt weiterhelfen und Dich stärken könnten, haben wir für Dich weiter unten zusammengestellt. Wenn Du diese direkt lesen möchtest, klick hier!

Ausnahmezustand Schwangerschaft

Viele Frauen machen die Erfahrung, dass eine Schwangerschaft das eigene Innere tief bewegt oder zunächst aus dem Gleichgewicht bringt. Sorge und Freude können sich von einer Minute zur anderen abwechseln. Das hat vor allem in den ersten Schwangerschaftswochen meist hormonelle Gründe und ist erst einmal ganz normal.

So kann die körperliche Umstellung neben Müdigkeit und Übelkeit auch zu nachdenklichen und freudlosen Stimmungen führen. 👍🏼 Glücklicherweise legt sich das nach den ersten Wochen meist wieder.

Gerade für Frauen mit einer empfindsamen Psyche kann dieses emotionale Wechselbad aber eine besondere Herausforderung darstellen – vor allem dann, wenn die Schwangerschaft ungeplant war.

Manchmal kann auch eine Schwangerschaftsdepression bestehen. Falls Du in der Schwangerschaft gerade ein psychisches Tief durchleidest, das sich sehr außergewöhnlich anfühlt und Du vielleicht auch so nicht von Dir kennst, dann kann Dir vielleicht folgender Artikel weiterhelfen: Schwangerschaftsdepressionen – was ist das und wie kann es weitergehen?

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Schwanger und Antidepressiva

Eine ganz konkrete Frage von ungeplant schwangeren Frauen, die unter Depressionen leiden, ist oftmals: Muss ich Medikamente gegen meine Depressionen sofort absetzen? Können solche Medikamente schon jetzt dem Kind geschadet haben?

Die meisten Antidepressiva stellen keine gravierende Gefahr für die Gesundheit des Kindes dar. Im Einzelfall sollte jedoch ein sorgfältiges Abwägen zwischen Psychiater und Gynäkologe erfolgen. Es kann bei einigen wenigen Medikamenten notwendig sein, ein Antidepressivum auf ein anderes Mittel mit derselben Wirkung umzustellen.

Damit es nicht zu einer Verschlechterung Deiner Symptome kommt, solltest Du Deine bisherigen Medikamente nicht einfach absetzen. Du kannst das weitere Vorgehen mit Deinem Arzt besprechen, was für Dich und Dein Kind jetzt das Beste wäre.

Abtreibung wegen Depressionen?

Viele Frauen belastet es, die Diagnose einer Depression zu haben, oder sich selbst psychisch nicht stabil zu fühlen, und nun die Sorge für ein Kind anvertraut zu bekommen. Sie befürchten durch die Schwangerschaft die vielleicht mühsam gewonnene Stabilität zu gefährden oder die Belastungsgrenze zu überschreiten.

Vielleicht geht es Dir ganz ähnlich. Und womöglich spielst Du mit dem Gedanken an eine Abtreibung?

Viele Frauen sind gleichzeitig auch besorgt, dass mit einer Abtreibung die Psyche (zusätzlich) belastet werden könnte. Du möchtest mehr darüber erfahren?


Du bist es wert, dass Du mit Deinen Gedanken, Gefühlen und Ängsten nicht alleine bleibst! Es kann hilfreich sein, sich Unterstützung von außen zu suchen – durch professionelle Beratung oder durch liebe Menschen, die gerade jetzt zur Stütze werden können.

Nachfolgend haben wir außerdem einige Tipps für Dich zusammengestellt, wie es nun gut für Dich weitergehen könnte.

Tipps fĂĽr Dich

Wie kannst Du Dich der herausfordernden Situation stellen? Vielleicht helfen Dir folgende Tipps dabei:

1. Der liebevolle Blick auf Dich selbst 🧡

Es ist absolut verständlich, dass Du gerade noch nicht genau weißt, wie Du mit der Situation umgehen sollst. Die Umstände sind vermutlich nicht einfach. Es zeugt von Verantwortungsbewusstsein und Mut, dass Du Dir deshalb Gedanken darüber machst, wie Du diese Situation bewältigen kannst.

Das ist der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zu einer guten Lösung!

2. Gute ärztliche Begleitung 🧑‍⚕

FĂĽr einen Frauenarzt ist es keine Seltenheit, dass eine Schwangere an psychischen Belastungen leidet. Du darfst ihn oder sie auf jeden Fall auf Deine konkreten Probleme ansprechen. Wenn Du einen besseren Draht zum Beispiel zu Deinem Hausarzt hast, kannst Du auch ihn miteinbeziehen.

Solltest Du bereits in psychologischer Behandlung sein, wäre es hilfreich, wenn Deine zuständigen Therapeuten mit Deinem Arzt in Kontakt kommen. Falls Du nicht in Behandlung bist, aber denkst, dass Dir das nun gut tun könnte, kann Dein Arzt Dich womöglich dorthin überweisen.

Besonders hilfreich ist dies im Hinblick auf eine eventuell notwendige Verschreibung bzw. Umstellung von Medikamenten: In fast allen Fällen gibt es Präparate, die in der Schwangerschaft gut vertragen werden und dem Kind nicht schaden.

Durch gute ärztliche Begleitung kannst Du die Schwangerschaft möglicherweise völlig „normal“ durchleben und bei entsprechend medizinischer Betreuung auch im Anschluss gut ins Muttersein starten.

3. Unterstützung im Umfeld 🙌

Menschen, die sehr sensibel sind, haben in der Regel ein gutes Gespür dafür, wer es ernst mit ihnen meint und sie wirklich verstehen will. Vielleicht fallen Dir in Deinem Umfeld liebe Menschen ein, auf die Du zählen kannst und die wirklich mit Dir mitfühlen? Es kann Sicherheit geben und der Seele gut tun, wenn Du Dich mit diesen vertrauten Personen einmal zusammensetzt und mit ihnen besprichst, was Dich beschäftigt.

Scheu Dich nicht, ihnen gegenüber offen zu sein! Du darfst Deine Wünsche und Träume ansprechen und dabei um Unterstützung bitten, wie es auch mit einem Kind gehen kann.
Es gibt immer wieder Situationen, in denen wir auf unsere Mitmenschen angewiesen sind. Und letztlich zeugt es von menschlicher Stärke, diese Hilfe nicht nur zu geben, sondern auch anzunehmen.

4. Was hat Dir frĂĽher geholfen? đź‘Ť

Du bist vermutlich vertraut mit dunklen Phasen im Leben, in denen vieles einfach schwer ist. Gleichzeitig scheinst Du offensichtlich diese Phasen irgendwie gemeistert zu haben.
Du könntest nun überlegen:

  • Was hat Dir in diesen Situationen damals Kraft gegeben?
  • Wo konntest Du auftanken?
  • Wie konntest Du mit der Stärke in Dir selbst wieder in Kontakt kommen?
  • Und was davon kannst Du auch jetzt umsetzen?

5. Den Blick auf positive Bilder und Träume lenken ✨

Trotz der Sorgen oder den Sorgen zum Trotz kannst Du auch einmal betrachten, welche positiven und schönen Bilder sich vielleicht auftun, wenn Du an die Schwangerschaft denkst und wie es mit diesem Kind sein könnte. Welche Sehnsucht hast Du? Worauf bist Du neugierig oder würdest Du Dich freuen? Wie sehen Deine schönsten Träume aus?

Diese Bilder immer wieder hervorzurufen und festzuhalten – vielleicht tatsächlich, in dem Du sie aufschreibst oder malst – kann helfen, dass letztlich Dein Mut und Deine Hoffnung stärker ist als negative Gefühle und Sorgen.

6. Unterstützung von außerhalb ⛑

Gerne beraten wir Dich zu allem, was Dich jetzt bewegt. Wenn Du das magst, können wir dabei auch den Kontakt zu einem medizinischen Experten herstellen. Und auch bei anderen Fragen zum Thema Schwangerschaft und Abtreibung sind wir natürlich gerne für Dich da!

đź“© Die Beraterinnen von Pro Femina e.V. ĂĽberlegen gerne mit Dir gemeinsam, wie Du in Deinem konkreten Fall jetzt am besten vorgehen kannst: Zum Kontakt per Mail oder WhatsApp!
đź“ž Oder vereinbare einen Telefontermin!

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