Wenn die Welt wie unter einem dunklen Schleier liegtâŠ
- Du bist schwanger und kannst gerade gar keine Freude empfinden? Sehr vielen Frauen geht es zeitweise in der Schwangerschaft so â und das hat oft rein körperliche Ursachen! Die hormonelle Umstellung in der Schwangerschaft kann zu Niedergeschlagenheit und Stimmungsschwankungen fĂŒhren.
- Wenn es sich um eine Schwangerschaftsdepression handelt oder Du vor der Schwangerschaft schon depressiv warst, solltest Du eine Ărztin/einen Arzt aufsuchen. Das Gute: Eine Schwangerschaftsdepression kann gut behandelt werden, sodass sie in den meisten FĂ€llen nach einigen Wochen (bis wenigen Monaten) deutlich abklingt bzw. hört ganz auf.
- Wie haben weitere Informationen und 6 Tipps fĂŒr Dich zusammengestellt, wie Du jetzt gut fĂŒr Dich sorgen kannst, damit es Dir wieder besser gehen kann!
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Anzeichen fĂŒr eine Schwangerschaftsdepression
Es gibt bestimmte Anzeichen, die auf eine Schwangerschaftsdepression hinweisen:
- Du kannst gerade keine Freude mehr empfinden und kannst Dich beispielsweise auch nicht mit Deinen Hobbys ablenken.
- Du hast das BedĂŒrfnis, morgens am liebsten nur die Bettdecke ĂŒber den Kopf zu ziehen und den ganzen Tag liegen zu bleiben. âš
- Alles fĂ€llt Dir schwer, das Denken, die Konzentration, der Alltag â Du bist einfach kraftlos.
- Du kannst kaum noch einschlafen oder wirst frĂŒh morgens wach und wĂ€lzt Dich nur noch schlaflos und unruhig im Bett. Oder Du bist stĂ€ndig mĂŒde und erschöpft und hast das BedĂŒrfnis, die ganze Zeit zu schlafen.
- Deine Gedanken kreisen wie ein Karussell und Du empfindest eine starke innere Unruhe oder Leere.
- Du siehst alles nur noch wie durch einen dunklen Schleier. Alles erscheint Dir zu viel und Du spĂŒrst gar keine LebenskrĂ€fte mehr in dir.
- Du hast keinen oder kaum Appetit. Oder Du hast das GefĂŒhl, stĂ€ndig essen zu wollen (HeiĂhunger) und isst mehr als sonst.
Wenn Du solche Symptome schon eine Weile an Dir wahrnimmst, könnte die Ursache dafĂŒr eine Schwangerschaftsdepression sein.
M.S.
In einer schwierigen Situation die richtigen Worte finden, das schaffen nicht viele. Bianca-Maria hat es mehr als einmal geschafft mich wieder aufzubauen und mir Mut zu machen. DafĂŒr werde ich immer dankbar sein! Die UnterstĂŒtzung die man hier bekommt ist wirklich klasse und ich kann sie jeder Frau von Herzen empfehlen.
HĂ€ufigkeit und Ursachen
Eine Depression ist eine sehr hÀufige psychische Erkrankung. Im Laufe des Lebens leiden ca. 15-20 % der Menschen darunter.
Die Ursache fĂŒr eine Depression kann man oftmals nicht ganz sicher ausmachen. Man geht heute davon aus, dass es ein sogenanntes âmultifaktorielles Geschehen" ist, d.h. viele UmstĂ€nde spielen mit hinein.
Biologische Ursachen (in der Schwangerschaft)
HĂ€ufig sind Menschen einfach von ihrer biologischen Konstitution schon etwas vorbelastet. Das kann eine familiĂ€re, genetische Bereitschaft fĂŒr Depressionen sein oder auch ein Ungleichgewicht bei den Botenstoffen im Gehirn, den sogenannten Neurotransmittern wie Serotonin und Noradrenalin.
In der Schwangerschaft spielt dann die hormonelle und körperliche VerÀnderung eine wichtige Rolle.
Oftmals ist es in der Schwangerschaft zunĂ€chst etwas schwierig, eine Depression zu erkennen. Denn viele Frauen fĂŒhlen sich wegen der hormonellen VerĂ€nderungen ohnehin besonders sensibel. Schon alleine die Hormone bewirken in der FrĂŒhschwangerschaft, dass sich Frauen mĂŒde und abgeschlagen fĂŒhlen und manchmal freudlos oder durch Symptome wie Ăbelkeit besonders belastet.
Wenn diese Symptome aber sehr stark und lĂ€nger andauernd auftreten, und es keine Hoch- oder Entspannungsphasen dazwischen gibt, könnte es sich mit groĂer Wahrscheinlichkeit um eine Schwangerschaftsdepression handeln.
ĂuĂere Faktoren
Auch eine akute Belastungssituation im Leben kann dazu fĂŒhren, dass eine (vielleicht sonst eher schlummernde) Vorbelastung zum Tragen kommt und sich eine deutliche Depression, meist mit den oben genannten Symptomen, entwickelt.
Die Umstellung der LebensumstÀnde durch eine Schwangerschaft können das verstÀrken.
Behandlung â es gibt Hoffnung!
Es gibt Hoffnung, auch wenn Dir Deine Situation momentan ausweglos erscheint:
- Eine (Schwangerschafts-)Depression kann in aller Regel gut behandelt werden.
- Unter Behandlung klingt sie in den meisten FÀllen nach einigen Wochen (bis wenigen Monaten) deutlich ab bzw. hört ganz auf.
Umso wichtiger ist es, baldmöglichst ganz offen mit Deinem Arzt zu sprechen, wenn Du vermutest, Du könntest unter einer schwangerschaftsbedingten Depression leiden. Du musst diese schwierige Situation nicht alleine aushalten!
Medizinische Behandlung
Es gibt Medikamente, die bei Depressionen gut wirken und die Du auch in der Schwangerschaft bedenkenlos nehmen kannst. Sie haben keine negativen Auswirkungen auf die Schwangerschaft oder das Kind selbst. Hierzu gibt es mittlerweile umfangreiche Studien, durch die einige Antidepressiva als bedenkenlos eingestuft werden konnten.
Wenn der Arzt Dir zum ersten Mal ein Antidepressivum verschreibt, muss zunĂ€chst ein Wirkspiegel im Blut aufgebaut werden â das erfordert etwas Geduld. Aber in aller Regel spĂŒren Betroffene schon nach ca. zwei Wochen eine beginnende Besserung!
âčïž Die Einnahme ist meist nur vorĂŒbergehend. Antidepressiva machen auĂerdem nicht abhĂ€ngig (im Gegensatz zu z.B. Benzodiazepinen). Du brauchst also keine Angst vor einer AbhĂ€ngigkeit zu haben.
Da bei depressiven Erkrankungen meist auch ein Ungleichgewicht bei den Neurotransmittern vorliegt, können die modernen Antidepressiva diesen Serotonin-, bzw. Noradrenalinmangel gut ausgleichen.
Psychotherapeutische Behandlung
Wie schon beschrieben, darfst Du optimistisch sein, dass es Dir bald besser gehen wird. Oftmals helfen auch psychotherapeutische GesprÀche deutlich weiter. Gegebenenfalls hilft Dir das zusÀtzlich zu Medikation.
Wenn Du nicht unter starkem Antriebsmangel oder ausgeprÀgten Schlafstörungen leidest, kann Dir unter UmstÀnden auch die alleinige Behandlung mit therapeutischen GesprÀchen helfen und Du benötigst vielleicht gar kein Medikament.
Wenn Du schon zuvor an Depressionen erkrankt warst
Wenn Du schon vor der Schwangerschaft unter Depressionen oder depressiven Verstimmungen gelitten hast, hast Du vielleicht bereits Erfahrungen mit einem Antidepressivum gemacht. Vielleicht sorgst Du Dich nun, wie die Medikation weitergehen soll, wenn Du schwanger bist. Es ist ratsam, dass Du Dich auch dann bald mit Deinem Arzt besprichst.
đWichtig: Bitte setze nicht eigenmĂ€chtig ein Medikament abrupt ab. Dies könnte nĂ€mlich eher zu einer Verschlechterung Deiner Symptome fĂŒhren. Mit groĂer Wahrscheinlichkeit könntest Du das Antidepressivum unbedenklich weiter einnehmen.
- NĂ€here Informationen zu Medikamenten in der Schwangerschaft findest Du bei Embryotox â einem Institut der CharitĂš.
- Lies hierzu mehr: Schwanger und depressiv
6 Erste-Hilfe-Tipps
Um in dieser schwierigen Situationen wieder Boden unter den FĂŒĂen zu gewinnen, haben wir einige Ideen fĂŒr Dich zusammengestellt. Vielleicht kannst Du nach und nach einiges davon umsetzen â und so Schritt fĂŒr Schritt dem Lichtschein, der am Ende jedes Tunnels wartet, nĂ€her kommen.
1. UnterstĂŒtzung đ€
Gerade jetzt kann es helfen, wenn Du eine liebe Person an Deiner Seite hast, die Dich unterstĂŒtzt. Jemand, dem Du vertraust und der auch in der Dunkelheit neben Dir bleibt und den Blick nach vorne bewahrt, wenn es Dir gerade nicht gelingt. Es gibt auch Menschen, die einem weniger gut tun und zum Beispiel mit vielen eigenen Problemen ankommen, auch wenn sie treue GefĂ€hrten sind. Du wirst erspĂŒren, wem Du Dich jetzt am besten anvertrauen kannst.
Du musst es nicht alleine schaffen!
2. In der Depression keine wichtigen Entscheidungen treffen
Aus unserer medizinischen und beraterischen Erfahrung, geben wir grundsĂ€tzlich den Rat: Triff keine groĂen Entscheidungen, so lange Du im dunklen Tal bist. Falls Du gerade ĂŒberlegst, ob Du das Kind behalten oder abtreiben sollst: Gib Dir noch Zeit.
Denn in der depressiven Verstimmung sieht die Welt oft ganz anders und viel dunkler aus, als sie ist. Es ist also ratsam, dass Du mit Deiner Entscheidung zumindest so lange wartest, bis der dunkle Schleier sich etwas angehoben hat und Deine KrĂ€fte zurĂŒckkehren.
3. Entlastung durch Ă€rztliche Hilfe đšââïž
Wie Du es weiter oben vielleicht schon gelesen hast, kann eine Schwangerschaftsdepression sehr gut und wirkungsvoll behandelt werden. Bereits innerhalb von zwei Wochen schlÀgt eine Behandlung in aller Regel an.
Daher ist es ratsam, dass Du sehr zeitnah zu Deinem Arzt gehst und ihm die Situation schildert. So kannst Du hoffentlich sehr bald Entlastung finden.
4. Zeit in der Natur verbringen đłâïž
Gut möglich, dass es Dir sehr schwerfĂ€llt, die Kraft aufzubringen, um nach drauĂen zu gehen. Wenn es Dir dennoch gelingt, wirst Du vielleicht bald merken, dass die frische Luft und ein wenig Bewegung sehr gut tun können.
Speziell Sonnenlicht hilft dabei, die Stimmung aufzuhellen â Lichttherapie wird sogar zur Depressionsbehandlung angewandt.
5. Gute und ausgewogene ErnĂ€hrung đź
Vielleicht fĂŒhlst Du Dich gerade sehr appetitlos und kannst Dir nicht vorstellen, jemals wieder mit Freude zu essen? Dennoch wird es Deinem Körper gut tun, wenn Du Dich auch weiterhin ausgewogen ernĂ€hrst.
Ob es jemanden in Deinem Umfeld gibt, der Dir beim Kochen hilft oder es fĂŒr Dich ĂŒbernimmt? Wenn es aber ânochâ etwas gibt, auf dass Du trotz Deiner Verstimmungen Appetit hast, kannst Du es Dir ruhig gönnen, auch wenn es vielleicht mal nicht ganz so gesund ist.
6. Nicht aufgeben, sondern durchhalten! đ„
Der vielleicht wichtigste Tipp am Schluss: Halte durch und gib nicht auf!
Es kann gut sein, dass Du die dunklen Wolken, die die Sonne verhĂ€ngen, noch einige Tage oder wenige Woche ertragen musst, bis es wieder heller wird. Doch denk dran: Ăber den Wolken scheint immer die Sonne â selbst wenn wir sie gerade nicht sehen. Und auch fĂŒr Dich wird sie bald wieder scheinen!
đ Wenn Du Dir Begleitung und UnterstĂŒtzung wĂ€hrend der Schwangerschaft wĂŒnschst, kannst Du hier unser kostenloses eBook "Das 2x1 der Schwangerschaft" erhalten: Es geht um mentale StĂ€rke, Selbstliebe und Frauen-Power! Du bist nicht alleine!
Sehr gerne kannst Du Dich auch jederzeit an die Beraterinnen von Pro Femina e.V. wenden. Sie begleiten Dich in dieser schwierigen Zeit, wenn Du das möchtest und helfen Dir dabei, einen guten Weg fĂŒr Dich zu finden:
đ© Zum Kontakt per Mail oder đČ WhatsApp
đ Ruf die Beraterinnen von Pro Femina e.V. fĂŒr ein telefonisches BeratungsgesprĂ€ch an: đ©đȘ 08000 606767 bzw. đŠđčđšđ & SĂŒdtirol: 008000 6067670 oder vereinbare einen Telefontermin.
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