Gar nicht selten: Schwangerschaftsübelkeit

Schwangerschaftsübelkeit

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7 Tipps gegen Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft

  • So unangenehm sie ist – Schwangerschaftsübelkeit ist etwas ganz „Normales", womit etwa 70-80% aller Frauen zu kämpfen haben. Sie wird u.a. durch die Hormonveränderung ausgelöst.
  • In der Regel begleitet sie eine Frau jedoch nur innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate – danach verschwindet sie normalerweise wieder.
  • Es gibt einige Hausmittel und Medikamente, die sehr gut gegen die Übelkeit und das Erbrechen helfen. Gerade, wenn Du noch nicht weißt, wie es mit der Schwangerschaft weitergeht, ist es sinnvoll, das zu nutzen, um nicht aus körperlichem Unwohlsein und Erschöpfung heraus entscheiden zu müssen.

In diesem Artikel findest Du Tipps gegen die Übelkeit und weitere hilfreiche Informationen.

Schwangerschaftsübelkeit – sie geht wieder vorbei

Das Wichtigste zuerst: Bei den meisten Frauen dauern Übelkeit und Erbrechen nur etwa bis zur 12. oder 14. SSW an!

Es kann ungemein anstrengend sein, ständig mit der Übelkeit kämpfen zu müssen. Vielleicht bist Du überfordert mit der ganzen Situation – wahrscheinlich hattest Du Dir das alles anders vorgestellt. Da kann es tröstlich sein, zu wissen, dass dieser Zustand vermutlich nicht die ganze Schwangerschaft über andauern wird!

Wann tritt Schwangerschaftsübelkeit auf?

In der Regel beginnt die Schwangerschaftsübelkeit zwischen der vierten bis siebten Schwangerschaftswoche (SSW). Bei vielen Frauen nehmen die Beschwerden bis zur etwa elften Woche zu. Dies liegt am hohen Anstieg vom Schwangerschaftshormon hCG, welches danach wieder etwas absinkt. Daher wird die Übelkeit auch wieder weniger und verschwindet meist in der 12. bis 14. SSW vollständig. Natürlich ist jeder Verlauf auch individuell. Aber nur sehr selten kommt es vor, dass eine Frau unter länger andauernder Übelkeit leidet.

Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen kann zu jeder Tageszeit auftreten. Manche Frauen empfinden sie am Morgen als besonders schlimm.

7 Tipps gegen Übelkeit in der Schwangerschaft

Wir haben aus der profemina-Beratungserfahrung heraus 7 Tipps für Dich zusammengestellt, wie Du mit der Schwangerschaftsübelkeit umgehen kannst. Du kannst einfach ausprobieren, was Dir weiterhilft.

Womöglich tut es Dir auch gut, mit einer Expertin über Deine konkrete Situation zu sprechen, und gemeinsam auf Dich zugeschnittene Hilfe zu suchen? Gerne kannst Du Dich an die Beraterinnen von Pro Femina e.V. wenden!

1. Kleine Mahlzeiten 🥨

Um die Schwangerschaftsübelkeit zu lindern, hilft es Dir vielleicht, immer wieder kleinere Mahlzeiten zu Dir zu nehmen. Dadurch bleiben Dein Kreislauf und Blutzuckerspiegel stabil.

Konkret:

  • fünf kleine Mahlzeiten statt drei große
  • kleine Cracker, wenn Du spürst, dass die Übelkeit kommt

2. Frühstück im Bett 🛌

Um Deinen Magen schon vor dem Aufstehen etwas zu beruhigen kann es hilfreich sein, noch im Bett eine Kleinigkeit zu essen.

Konkret:

  • Eine Thermoskanne mit Kräutertee auf dem Nachttisch bereitstellen
  • Kekse oder Salzstangen neben dem Bett aufbewahren
  • Nach dem Snack ohne Hast aufstehen (auch schnelle Bewegungen können die Übelkeit verstärken!)

3. Reizende Lebensmittel und Gerüche meiden 🚫

Für viele Frauen sind stark angebratene, fettige oder intensiv gewürzte Lebensmittel ein Auslöser für Übelkeit. Du hast vielleicht auch schon herausgefunden, welches Essen bei Dir Übelkeit auslöst oder verschlimmert. Es ist ratsam, diese Lebensmittel wegzulassen und Dich auch von den Gerüchen möglichst fernzuhalten.

Konkret:

Du kannst manche Gerüche nicht vermeiden? Ein Riechfläschchen oder Taschentuch mit einem erfrischenden Duft kann helfen (z.B. Pfefferminze, Zitrone oder Ingwer)!

4. Hausmittel: Ingwer

Ingwer kann den Magen beruhigen und Übelkeit entgegenwirken; auch in der Schwangerschaft. Manche wenden ihn auch erfolgreich gegen Reiseübelkeit an. Je nach Geschmack und Verträglichkeit kannst Du ihn in ganz unterschiedlichen Formen zu Dir nehmen.

Konkret:

  • Ingwertee selbstgemacht: Einfach frischen Ingwer in Stücke schneiden und mit kochendem Wasser aufgießen
  • In der Apotheke oder Drogerie findest Du auch fertige Tees oder andere Ingwer-Produkte

5. Entspannung 🛋

Faktoren wie Stress und Anspannung können die Übelkeit verschlimmern. Es ist also ratsam, Dir und somit Deinem Körper ein bisschen Ruhe zu gönnen. Es ist erschöpfend, ständig diese Beschwerden zu ertragen, deshalb: Nimm Dir wirklich Zeit für Dich!

Konkret:

  • Bewegung und frische Luft entspannen Körper und Geist: Spaziergang in der Natur
  • Wenn möglich: Mittagsschlaf, ansonsten: möglichst früh ins Bett

6. Vitamine 🥑

Auch Vitaminpräparate können der Übelkeit entgegenwirken. Vor allem Vitamin B6 ist bei Übelkeit nachweislich wirksam.

Konkret:

7. Schonende Medikamente 🩺

Sind Deine Beschwerden sehr stark, und auch Hausmittel helfen nicht? Es gibt gute Möglichkeiten und schonende Medikamente, die bei Übelkeit helfen und auch in der Schwangerschaft angewendet werden können.

Konkret:

Warum ist mir in der Schwangerschaft übel?

Zu Beginn der Schwangerschaft steigt die Produktion des Schwangerschaftshormons ß-hCG. Durch diese hormonellen Veränderungen können Schwangerschaftsbeschwerden entstehen. Auch psychische und erbliche Gründe können Übelkeit und Erbrechen beeinflussen.

Obwohl die Übelkeit während der Schwangerschaft körperlich und psychisch strapazierend ist, ist sie bis zu einem gewissen (Intensitäts-)Grad also normal.

  • ℹ️ Fakt: 70-80 Prozent aller schwangeren Frauen leiden an Schwangerschaftsübelkeit. Einige davon auch mit Erbrechen.

Sobald sich der Hormonspiegel wieder einpendelt, legen sich auch die Beschwerden in der Regel.

Muss ich die Übelkeit aushalten?

Es ist ratsam, dass Du, wenn möglich, etwas gegen Deine Schwangerschaftsübelkeit unternimmst. Oft werden die belastenden Beschwerden von Außenstehenden unterschätzt. Doch viele Frauen fühlen sich durch die Übelkeit müde und abgeschlagen. Das ständige Unwohlsein kann zudem die Psyche belasten.

Gerade wenn Du noch nicht weißt, ob Du das Kind behalten möchtest oder nicht, kann dieser Zustand eine freie Entscheidung erschweren. Daher empfiehlt es sich, dass Du der Übelkeit so gut wie möglich entgegenwirkst – um nicht aus der Erschöpfung heraus diese große Entscheidung treffen zu müssen. Hier können Dir unsere Tipps gegen Übelkeit in der Schwangerschaft weiterhelfen.

Hier können Dir unsere Tipps gegen Übelkeit in der Schwangerschaft weiterhelfen.

Wenn die Übelkeit nicht nachlässt

In sehr seltenen Fällen gibt es einen schwereren Verlauf der Schwangerschaftsübelkeit. Man nennt diese Erkrankung „Hyperemesis gravidarum“ (unstillbares Erbrechen der schwangeren Frau). Laut Embryotox, einem Institut der Charité, leiden ungefähr 0,2-2% aller Schwangeren daran.

Dabei verschlimmern sich die Beschwerden so weit, dass der Allgemeinzustand der Frau beeinträchtigt ist. Sie kann kaum oder keine flüssige und feste Nahrung mehr bei sich behalten. Deshalb sind auch Gewichtsverlust und Dehydration Begleiterscheinungen dieser Erkrankung.

Die genauen Ursachen für die extreme Form der Schwangerschaftsübelkeit sind unklar. Meist tritt sie in der Frühschwangerschaft auf, zwischen der 4. und 9. Schwangerschaftswoche. Selten zieht sich die schwere Übelkeit mit Erbrechen auch bis ins dritte Trimester. Falls Du vermutest, unter dieser schweren Form der Übelkeit zu leiden, ist es ratsam, Rat bei Deinem Arzt einzuholen.

  • Vielleicht ist die Übelkeit so schlimm, dass Du über eine Abtreibung nachdenkst. Oder sie setzt einfach noch einen oben drauf. Denn Dich beschäftigen vielleicht so einige Gedanken, wie es weitergehen könnte. Gerne sind wir bei all dem an Deiner Seite! Über unseren kostenlosen Abtreibungstest kannst Du schnell und einfach Kontakt zu uns aufnehmen.
  • Du kämpfst mit starkem Erbrechen, Gewichtsverlust und Dehydration und machst Dir Sorgen? Du bist Dir nicht sicher, ob Du an der regulären Schwangerschaftsübelkeit leidest, oder an der Hyeremesis Gravidarum? Die Beraterinnen von Pro Femina e.V. sind gerne für Dich da!
  • Extra für Dich: Der Persönlichkeitstest für schwangere Frauen! Welcher Typ bin ich und wie gehe ich mit Herausforderungen um?

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