Das sollte man beachten: Drogen in der Schwangerschaft 

Drogen

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Hat mein Drogenkonsum dem Kind geschadet?

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  • Drogen in der Schwangerschaft können schädlich für das Kind sein – insbesondere bei einem langfristigen Konsum.
  • Für die erste Zeit der Schwangerschaft gibt es Entwarnung: Wegen des Alles-oder-Nichts-Prinzips wirkt sich ein Konsum in den ersten 4 SSW meist nicht auf das Kind aus.
  • Bei längerfristigem Konsum oder Drogenabhängigkeit ist eine ärztliche Begleitung notwendig. Der Arzt kann am besten einschätzen, wie die optimale Betreuung in der Schwangerschaft aussieht. Für einige Drogen existieren beispielsweise Substitutionsmittel (Ersatzmittel), die vom Arzt verschrieben und unter Aufsicht eingenommen werden können.

Drogen und Genussmittel: Hat der Konsum meinem Kind geschadet? – Selbsttest

Du hast in der Schwangerschaft Drogen/Alkohol/Nikotin konsumiert und machst Dir Gedanken? Wenn Du möchtest, kannst Du hier einige Angaben zu Deiner persönlichen Situation machen. Mit dem Tox-Test erhältst Du innerhalb weniger Sekunden eine Auswertung auf den Bildschirm!
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Entwarnung: Das Alles-oder-Nichts-Prinzip in den ersten Wochen

Du hast die Schwangerschaft erst später bemerkt und Drogen genommen, während Du schon schwanger warst? Du fragst Dich, ob der Konsum Deinem Kind schon geschadet haben könnte?

Allgemein gilt: Während der Schwangerschaft sollte man komplett auf Drogen verzichten, um das Kind zu schützen. Wenn Du also gelegentlich (beispielsweise auf Partys oder in anderen bestimmten Situationen) Drogen konsumierst, solltest Du das mit Bekanntwerden der Schwangerschaft sofort einstellen.

Wenn Du in den ersten zwei Wochen nach der Befruchtung (das ist nach ärztlicher Berechnung bis zur 4. SSW) Drogen konsumiert hast, kann Dir das „Alles-oder-Nichts-Prinzip“ eine erste Erleichterung sein:

In den ersten Tagen einer Schwangerschaft erhält der Embryo noch keine Nährstoffe über das Blut der Mutter. Erst ein paar Tage nach der Einnistung in die Gebärmutter findet der Anschluss an das mütterliche Gefäßsystem statt. In diesem Zeitraum kann es auch sein, dass sich die befruchtete Eizelle aus verschiedenen Gründen nicht weiterentwickelt.

Eine bestehende Schwangerschaft nach dieser ersten Zeit sagt demnach aus, dass sich das Kind gut entwickelt und der Drogenkonsum wohl keine Auswirkungen hatte. Aber auch wenn Du in der Zeit nach der 4. Woche Drogen zu Dir genommen hast, kannst Du erst einmal noch durchatmen: Bei den meist konsumierten Drogen, bzw. Substanzen wie Cannabis, Heroin, Substitutionsmitteln und Benzodiazepinen ist bisher kein organisches Fehlbildungsrisiko im engeren Sinne bekannt.

Regelmäßiger Drogenkonsum kann jedoch dazu führen, dass die Plazenta nicht ausreichend durchblutet wird und es somit zu einer Fehl- oder Frühgeburt kommt. Das Risiko dafür ist bekanntermaßen erhöht. Es ist auch möglich, dass Dein Kind in Folge des fortwährenden Konsums ein geringeres Geburtsgewicht hat.

Zudem sind Drogen oft mit anderen Substanzen oder Verunreinigungen verschnitten oder gestreckt, deren Wirkung auf das Ungeborene nicht abzuschätzen ist.
Insbesondere der Mischkonsum, das heißt, verschiedene Drogen zu nehmen, kann für Dein Kind gefährlich sein, da sich die unterschiedlichen Stoffe verstärken oder gegenseitig beeinflussen können.

Die gute Nachricht ist jedoch, dass in den meisten Fällen keine Komplikationen auftreten, wenn die Substanzen mit Bekanntwerden der Schwangerschaft nicht mehr konsumiert werden.

Falls Du regelmäßig Drogen konsumierst und spürst, dass Dir ein Aufhören schwer fallen würde, schaue Dir die folgenden Hinweise an ⬇️

Drogenabhängig und schwanger: Es gibt Hoffnung!

Wenn Du regelmäßigen Kontakt mit Drogen hast, fragst Du Dich wahrscheinlich, wie das mit der Schwangerschaft gehen soll. Möglicherweise hast Du Angst, Deinem Kind zu schaden – aber Du weißt nicht, wie Du mit dem Drogenkonsum aufhören sollst.

Grundsätzlich gilt: Drogenabhängigkeit ist erst einmal kein Grund, eine Schwangerschaft abzubrechen. Es ist aber ratsam, jetzt gute Unterstützung in Anspruch zu nehmen, damit Du und Dein Kind gut versorgt werden.

Es ist mutig und zeugt von Deinem Verantwortungsbewusstsein, dass Du Dich nun mit diesem Thema beschäftigst und auf der Suche nach Unterstützung bist! Das kann der erste, große Schritt in die richtige Richtung sein.

Ärztlicher Rat und Begleitung

Als erster Schritt ist es wichtig, dass Du offen mit Deinem Arzt sprichst. Denn er kann entscheiden, welche Stoffe sofort abgesetzt werden sollen, welche durch andere ersetzt oder welche weiterhin kontrolliert eingenommen werden sollten. Dabei wird genau abgewogen, was für Dich machbar und möglich ist. Durch eine gute ärztliche Begleitung gibt es verschiedene Möglichkeiten, die gesundheitlichen Risiken für das Kind zu verringern. Dein Arzt kann Dich, wenn nötig, auch an Ärzte und Fachpersonal verweisen, die sich gut mit dem Thema Schwangerschaft und Drogen auskennen.

Vielleicht ist der Gedanke an einen Arztbesuch für Dich mit viel Scham verbunden oder Du traust Dich vielleicht nicht, einen Termin auszumachen? Ein guter Arzt geht mit der Situation professionell und verständnisvoll um. Wir möchten Dich ermutigen, ganz offen und ehrlich zu sein, damit Dir auch bestmöglich geholfen werden kann. Freunde oder Familienmitglieder können in dieser Zeit eine besondere Unterstützung sein – vielleicht kann Dich jemand zum Arzttermin begleiten?

Soziale Kontakte

Für den Ausstieg aus dem Drogenkonsum kann es hilfreich sein, sich auf Kontakte mit Menschen zu konzentrieren, die selbst nicht konsumieren.
Auch der Kontakt zu Menschen, die selbst einen Drogenausstieg geschafft haben, kann eine gute Anregungen, Motivation und Unterstützung sein.

Die Schwangerschaft kann zudem ein Anlass sein, neue Kontakte (z.B. zu anderen Schwangeren oder Müttern) zu schließen und Dir ein Netzwerk aufzubauen.
Viele Frauen berichten, dass sich durch die Schwangerschaft auch das Verhältnis zur eigenen Familie nochmal wandeln und bessern kann, falls beispielsweise davor nur wenig oder kein Kontakt mehr bestanden hat. Vielleicht kann Dir das nun sogar eine wertvolle Stütze sein?

Selbstfürsorge

Eine gute Selbstfürsorge ist jetzt besonders wichtig. Was tut Dir körperlich und seelisch gut? Hast Du genügend Zeit für Ausgleich, Sport, Entspannung? Welches Hobby möchtest Du gerne wieder aufleben lassen? Eine gute Selbstfürsorge hilft nicht nur Dir und der Gesundheit Deines Kindes, sondern kann auch helfen, den Konsum von Suchtmitteln einzuschränken oder zu beenden. Ein paar Anregungen dazu für Dich:

  • ✋ Was setzt Dich vielleicht gerade unter Druck oder was belastet Dich? Kannst Du manches davon einschränken oder sogar ganz vermeiden?
  • 💃 Was gibt Deinem Leben Stabilität und einen guten Rhythmus? Das können ein guter Schlaf-und Arbeitsrhythmus, ehrenamtliche Aktivitäten, Sport oder auch regelmäßige und gesunde Ernährung sein.
  • 🌼 Für was bist Du dankbar? Das können auch die eher kleinen und selbstverständlichen Dinge sein, beispielsweise der Sonnenschein, Gespräche mit lieben Menschen, ein Mittagsschläfchen oder ein gemütliches Wochenende… Sorge ruhig bewusst für diese kleinen Freuden in Deinem Alltag!

Wir sind gerne an Deiner Seite!

Wenn Du möchtest, sind die Beraterinnen von Pro Femina e.V. in dieser besonderen Situation gerne an Deiner Seite! Gemeinsam mit Dir können sie einen Weg erarbeiten, wie es wirklich gut für Dich weitergehen kann. Womöglich zeigt sich nach und nach sogar eine Chance in dieser Situation? Eine Möglichkeit, wie Du Dich den Herausforderungen der Situation stellen und sogar gestärkt daraus hervorgehen kannst? 📩 Melde Dich gerne per Mail oder WhatsApp oder rufe kostenlos an!

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