Infos und Tipps für Dich: Schwanger mit (chronischen) Erkrankungen

Schwanger mit chronischer Erkrankung

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Ist eine komplikationslose Schwangerschaft möglich?

  • Auch für Frauen mit chronischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Rheuma oder Diabetes ist eine komplikationslose Schwangerschaft möglich. Wichtig sind eine gute medizinische Betreuung und Unterstützung im Alltag – eventuell auch nach der Geburt.
  • Bei manchen Erkrankungen kann sich eine Schwangerschaft sogar positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken.
  • Die Kinder von chronisch erkrankten Müttern kommen in der Regel gesund zur Welt. Auf eine rechtzeitige Medikamentenumstellung sollte allerdings geachtet werden.

Häufige Erkrankungen im Überblick – Was gilt in meinem Fall?

Frauen, die eine chronische Erkrankung haben, eine Behinderung oder immer wiederkehrende Beschwerden, sind dadurch meist belastet und eventuell im Alltag eingeschränkt. Wenn dann ein Kinderwunsch entsteht oder eine Schwangerschaft unerwartet eintritt, kommen oft Fragen und Sorgen auf: Wie kann das gehen? Was muss ich jetzt beachten? Ist eine „normale“ Schwangerschaft eigentlich möglich? Schaffe ich es, mich um ein Kind zu kümmern?

Wir haben hier einige Infos zu häufigen Erkrankungen zusammengestellt.

  • Wer Multiple Sklerose (MS) hat, kennt die immer wiederkehrenden Krankheitsschübe. Vermutlich plagt Dich nun die Sorge, dass ein oder mehrere dieser Schübe auch während der Schwangerschaft vorkommen könnten und was das für Dich und Dein Kind bedeuten würde.

    Grundsätzlich gilt: Aus medizinischer Sicht spricht nichts gegen eine Schwangerschaft bei Multipler Sklerose. Es gibt kein erhöhtes Risiko für das Kind. Es ist ebenfalls erwiesen, dass eine Schwangerschaft einen positiven Einfluss auf MS haben kann und die Schubrate sinkt. Solltest Du Multiple Sklerose und einen Kinderwunsch haben, kannst Du darüber mit Deinen Ärzten sprechen und Dich genauer erkundigen. Es ist auch möglich, dass die bisherige Therapie während der Schwangerschaft nicht fortgesetzt werden muss.

    MS-Schübe sind vor allem in den letzten Schwangerschaftsmonaten (3. Trimenon) unwahrscheinlicher. Das liegt an den produzierten Hormonen und Antikörpern.

    Vor der Geburt kann Stress das Risiko eines Krankheitsschubes wieder erhöhen. Daher sind Ruhe und Schonzeiten gerade in der Zeit des Mutterschutzes sehr zu empfehlen.
    Sollte es zu einem Schub kommen, wird der behandelnde Arzt Medikamente einsetzen, die möglichst nicht oder nur sehr gering über die Plazenta zum Kind gelangen. Es ist daher hilfreich, so früh wie möglich in Deiner Schwangerschaft mit Deinen behandelnden Ärzten zu sprechen. Du kannst Dich zum Beispiel an Deine Neurologen und Frauenärzte wenden.

    Nach der Geburt kann auch Stillen dabei unterstützen, Krankheitsschübe zu vermeiden. Da jedoch Stillen nicht immer möglich ist und ebenfalls den Körper beanspruchen kann, kannst Du hier individuell abwägen, was für Dich gut ist. Ein Schub während der Stillzeit bedeutet ebenso eine Anpassung der Medikamentenwahl. Solltest Du nicht stillen, wird empfohlen, die MS-Therapie zeitnah wieder zu beginnen.

    Weitere hilfreiche Tipps findest Du in unserem Artikel:

  • Jede Schwangerschaft verläuft individuell und das gilt natürlich auch bei Frauen mit einer rheumatischen Erkrankung. Die meisten Frauen haben während der Schwangerschaft jedoch weniger Beschwerden als davor. In einigen Fällen kann deshalb während der Schwangerschaft auch die Dosis der Medikamente reduziert werden.

    Rheuma hat keinen negativen Einfluss auf die Gesundheit des Kindes, sodass einer Schwangerschaft bei Rheuma medizinisch gesehen nichts im Wege steht.

    Solltest Du während der Schwangerschaft oder Stillzeit Medikamente benötigen, findet die Medikation in enger ärztlicher Absprache statt, da manche Präparate nicht in dieser Zeit eingenommen werden sollten. Ansonsten kannst Du nach der Geburt durchaus das Kind stillen, sollte es für Dich gut und machbar sein.

    Im ersten Jahr nach der Geburt wird es dann wieder wahrscheinlicher, dass sich ein neuer Rheuma-Schub ankündigt, der wie gewohnt zügig behandelt werden sollte.

    Weitere hilfreiche Tipps findest Du in unserem Artikel:

  • Frauen mit Diabetes 1 und 2 benötigen während einer Schwangerschaft regelmäßige medizinische Kontrollen und eine gute Blutzucker-Einstellung. Wenn bei Diabetes ein Kinderwunsch vorhanden ist, kann sogar im Voraus dafür gesorgt werden, dass die Werte möglichst gut darauf abgestimmt werden.

    Solltest Du Diabetes haben und schwanger sein, sind zeitnahe Termine bei Deinem Diabetologen und Gynäkologen wichtig.

    Durch die Hormonschwankungen in der Schwangerschaft ist es zwar schwerer, optimale Blutzuckerwerte einzustellen, aber dennoch möglich. Somit sind die Chancen hoch, dass die Schwangerschaft ohne Probleme verläuft!

    Um möglichst gute Werte zu erreichen, ist es wichtig:

    • die Werte häufiger als sonst zu messen
    • den Blutdruck zu messen
    • eine empfohlene Ernährungsberatung aufzusuchen und Tipps umzusetzen
    • nach der Notwendigkeit von einem Keton-Test zu fragen
    • Folsäure einzunehmen und überprüfen zu lassen (bei Diabetes kann eine höhere Dosis notwendig sein)
    • Dich auf die Geburt rechtzeitig vorzubereiten, da es zu einer Frühgeburt kommen kann

    Was ist ansonsten zu beachten?
    Das regelmäßige Messen ist aus folgenden Gründen besonders wichtig: Zu hohe Blutzuckerwerte und starke Schwankungen können höhere Risiken von Fehlbildungen beim Kind bedeuten. Durch zu viel Insulin kann das Baby zudem ein hohes Geburtsgewicht haben oder eine noch nicht ausgereifte Lunge. Unterzuckerungen können hingegen gefährlich für die schwangere Frau sein. Gerade nach der Geburt sinkt der Insulinspiegel stark, sodass eine gute Versorgung im Krankenhaus wichtig ist.

    Es wird empfohlen, mindestens 6 Monate voll zu stillen, um somit das Risiko von Diabetes und Übergewicht beim Kind zu verringern – sofern das möglich ist. Solltest Du nicht stillen, gibt es aber auch andere Möglichkeiten, die Du mit dem Team vor Ort und Deiner Hebamme besprechen kannst.

    ℹ️ Diabetes 1 und 2 sind nicht mit Schwangerschaftsdiabetes gleichzusetzen. Dazu kannst Du hier mehr lesen: Risikoschwangerschaft – Schwangerschaftsdiabetes

    Weitere hilfreiche Tipps findest Du in unserem Artikel:

  • Besteht vor einer Schwangerschaft eine Allergie, so werden die Beschwerden wahrscheinlich auch während der Schwangerschaft auftreten. In manchen Fällen verbessern sich die Symptome, in anderen verschlechtern sie sich – dies ist ganz individuell und hängt mit der hormonellen Umstellung des Körpers zusammen.

    Nach einer Schwangerschaft stellt sich in der Regel der „alte Zustand“ von vor der Schwangerschaft wieder ein.

    Bei allen Unverträglichkeiten, Allergien und auch bei Asthma gilt, dass eine gute Absprache mit den behandelnden Ärzten wichtig ist.

    Atemwegsallergien und Asthma sollten auch während der Schwangerschaft behandelt werden, damit Mutter und Kind mit genügend Sauerstoff versorgt sind. Ein allergischer Schock, zum Beispiel bei einer Nahrungsmittelallergie, sollte in jedem Fall verhindert werden.

    Wenn Du Medikamente oder Antiallergika einnimmst, solltest Du mit dem Arzt oder der Apotheke klären, ob Du diese während Schwangerschaft und Stillzeit weiter einnehmen kannst oder ob Du eventuell auf andere Präparate umsteigen solltest. Auch eine begonnene Desensibilisierung kannst Du mit Deinem Arzt absprechen.

    Weitere hilfreiche Tipps findest Du in unserem Artikel:

  • Having a healthy pregnancy despite Hashimoto's disease is possible. However, if you have hypothyroidism, your body probably produces too few thyroid hormones necessary for the baby's development. Therefore, contacting your endocrinologist or OB/GYN is vital as soon as you find out you are pregnant. Your doctor will probably increase your thyroid medication for the duration of your pregnancy and check your thyroid levels regularly to ensure that you and the baby can thrive.

    After birth, mothers commonly revert to their pre-pregnancy dosage. Most thyroid medication can be safely continued during breastfeeding. Check with your doctor whether your medication is contraindicated for breastfeeding.

    Hashimoto's Support:

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  • If you have been diagnosed with an overactive thyroid, chances are that thyroid hormone production will increase in the first trimester of pregnancy if left untreated. Therefore, early and frequent prenatal check-ups are essential for you and your baby to thrive. Your care team may include an endocrinologist and a maternal-fetal medicine specialist who will carefully balance your possible need for medication with your baby's safe development. Thyroid hormone production usually slows to a more normal pace during the second half of pregnancy.
    While breastfeeding is generally encouraged, your doctor may check your baby's thyroid if you are taking thyroid medication and nursing.

    Graves' Disease Support

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  • If you were dealing with allergies before getting pregnant, chances are that you will continue to have some symptoms during pregnancy. Symptoms may improve or worsen with pregnancy — depending on how one’s body responds to the hormonal changes.
    After the pregnancy, the severity of an allergy will usually revert to pre-pregnancy conditions.

    Consult your doctor about how food intolerances, allergies, or asthma might affect your pregnancy.
    Treating respiratory allergies and asthma is vital in pregnancy to ensure an optimal oxygen level in the mother and baby. An allergic shock (e.g., caused by a food allergy) should be avoided at all costs.

    Check with your doctor whether to discontinue or alter your allergy medications during pregnancy and lactation. If you are undergoing immunotherapy, discuss how to proceed.

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Vielleicht bist Du auch betroffen, weil Du nach einem Unfall Verletzungen hast oder an einer akuten Krankheit leidest, die noch ausheilen muss. Du hattest vielleicht eigentlich vor, erst wieder fit zu werden, bevor Du schwanger wirst.

Biologisch gesehen kann man davon ausgehen, dass Dein Körper, wenn er es zu einer Schwangerschaft kommen lässt, auch grundsätzlich in der Lage sein wird, diese Schwangerschaft auszutragen.
Es sind hier intelligente Mechanismen am Werk: Wenn Dein Körper nicht „gesund genug“ wäre, wäre die Fruchtbarkeit vermutlich vermindert (was sich z. B. am Ausbleiben der Regelblutung zeigt) und es würde erst gar nicht zu einer Schwangerschaft kommen. Oder es würde im sehr frühen Verlauf meist unbemerkt eine Fehlgeburt stattfinden.

Dennoch ist es verständlich und auch verantwortungsbewusst, sich Gedanken zu machen, worauf Du achten solltest oder welche Hilfen und Unterstützungen guttun könnten.

Kinderwunsch oder ungeplant schwanger: Wie kann ich jetzt vorgehen?

  • Möglicherweise hast Du erst vor kurzem von der Schwangerschaft erfahren. Es wäre verständlich, wenn Du Dich innerlich seither aufgewühlt erlebst oder überfordert fühlst. Vielleicht fragst Du Dich sogar, ob Du das Kind behalten möchtest.

    Je nach Erkrankung ist es auf jeden Fall wichtig, Deine behandelnden Ärzte zeitnah aufzusuchen – vor allem, wenn Du regelmäßig Medikamente einnimmst. So kann eventuell Dein Medikamentenplan schnell angepasst werden, da manche Präparate nicht in der Schwangerschaft eingenommen werden sollten.

    Bei manchen Medikamenten wird sogar geraten, diese schon vor einer Schwangerschaft abzusetzen, um möglichst sicher zu gehen, dass die Wirkstoffe nicht in den kindlichen Blutkreislauf gelangen. Das ist natürlich nur möglich, wenn eine Schwangerschaft geplant wird. Vielen Frauen ergeht es aber wie Dir und sie werden ungeplant schwanger. Doch in diesem Fall kann es beruhigen, dass der Embryo in der allerersten Zeit noch nicht über das mütterliche Blut versorgt wird.

    Vielleicht bedrücken Dich auch andere Umstände oder der Zeitpunkt der Schwangerschaft macht es Dir schwer. Wir würden Dir wünschen, dass Du Dir Zeit nehmen und Deine Sorgen von allen Seiten beleuchten kannst, und Unterstützung in Anspruch nehmen kannst, wenn Dir das guttut.
    Wenn Du Dir Sorgen machst, wie ein Leben mit Kind in Deinem Fall möglich wäre, kannst Du auch hierüber mit Deinem Arzt sprechen oder Dich zum Beispiel in Selbsthilfegruppen mit anderen Betroffenen austauschen.

    • 👩🏻‍💻 Du kannst Dich auch jederzeit an unsere Beraterinnen von Pro Femina e.V. wenden – Zum Kontakt
  • Wenn Du eine Erkrankung hast und Dir ein Kind wünschst, wäre es ratsam, Dich im Vorfeld zu erkundigen und vorzubereiten.
    Du kannst Dich gezielt an Deine behandelnden Ärzte wenden und fragen, was Du bei einer Schwangerschaft beachten solltest – z.B. was Medikamente betrifft, die Du vielleicht einnimmst. Möglicherweise kannst Du sogar vorab Deinen Körper unterstützen und ihn auf eine Schwangerschaft vorbereiten.

    Manchmal machen Frauen die Erfahrung, dass ihnen wenig Hoffnung gemacht oder auch von einer Schwangerschaft abgeraten wird. In diesem Fall steht es Dir auf jeden Fall zu, Dir eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen. Eine Möglichkeit könnte auch sein, ein Netzwerk von Müttern aufzusuchen, die Deine oder eine ähnliche Erkrankung haben.

Nicht selten kommt es vor, dass Frauen ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie in ihrer Situation den Wunsch nach einem Kind Wirklichkeit werden lassen möchten. Zum Beispiel, wenn gewisse Erwartungen oder gesellschaftliche Bilder sie prägen – wie: „Ich möchte andere nicht belasten und um Hilfe bitten“.

Doch Du bist es wert, nicht „Opfer" Deiner Krankheit zu sein, sondern mit ihr so gut wie möglich zu leben: Und dazu gehört es auch, Mutter werden zu dürfen!

Medikamente während der Schwangerschaft

Wenn Du aufgrund einer Erkrankung ein Medikament oder mehrere Präparate einnehmen musst, fragst Du Dich vermutlich, ob diese auch während einer Schwangerschaft eingenommen werden können.

Hierbei kommt es ganz auf die jeweilige Erkrankung und den eigenen Medikamentenplan an. Manche Präparate können sorgenfrei weitergenommen werden, andere sind nachweislich schädlich und zu manchen gibt es keine ausreichenden Studien, sodass vorsichtshalber Alternativen gesucht werden.

Eine zeitnahe Absprache mit den behandelnden Ärzten, was die Medikamenteneinnahme während der Schwangerschaft betrifft, ist sehr zu empfehlen. Denn nicht alle Präparate können bedenkenlos eingenommen werden.

👍 Tipp: Du kannst Dich mit Deinen Fragen auch an embryotox wenden. Dort kannst Du Auskunft erhalten, ob die Medikamente eventuell schädliche Auswirkungen haben.

Zudem ist es ratsam, den aktuellsten Hinweisen zu folgen. Dadurch, dass sich die medizinische Forschung ständig weiterentwickelt, kommt es immer wieder zu neuen Erkenntnissen. So sollte sich zum Beispiel eine schwangere Frau nicht unbedingt nach dem richten, was sie bei ihrer vorherigen Schwangerschaft beachtet hat, sondern in jedem Fall neu den Kontakt mit Fachleuten aufsuchen.

ℹ️ Manche Medikamente haben zwar selbst keine schädliche Wirkung, entziehen aber dem Körper wichtige Nährstoffe, die für eine intakte Schwangerschaft und gute Versorgung des Kindes gebraucht werden. Zum Beispiel Folsäure.
Daher ist es ratsam, bei einem Arzttermin eine mögliche Nährstoffanalyse anzufragen, damit überprüft werden kann, ob Mangelzustände bestehen und Ergänzungsmittel wichtig wären.

Im besten Fall arbeitet ein Team von Medizinern zusammen, um einen entsprechenden Medikamentenplan zu erarbeiten. Solltest Du zum Beispiel Rheuma haben, kannst Du Dich an Deinen Rheumatologen wenden. Er wird sich dann mit Gynäkologen und gegebenenfalls weiteren Fachärzten absprechen.

Medizinische Begleitung während der Schwangerschaft

Die meisten Erkrankungen führen dazu, dass die Schwangerschaft als sogenannte Risikoschwangerschaft eingestuft wird. Doch dies bedeutet in erster Linie nur, dass es zu einer engmaschigeren Betreuung kommt. Es muss nicht heißen, dass gewisse Risiken auch zu Komplikationen während der Schwangerschaft führen.

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Durch regelmäßige Checks, wie es Dir und dem Kind geht, können Frauenärzte im Bezug auf Deine Krankheit die Werte und Untersuchungen im Blick behalten, die in Deinem Fall wichtig sind. So könnte auch für den Fall, dass sich Komplikationen andeuten, frühzeitig für Euer Wohl gut gesorgt werden.

Neben den Gynäkologen kannst Du weiterhin in engem Kontakt zu den Medizinern stehen, die Dich aufgrund Deiner Krankheit betreuen. Themen, die in Bezug auf Deine Beschwerden wichtig sind, können dann angesprochen werden – wie z.B. Sport oder Ernährung.
Möglicherweise hast Du auch regelmäßig Therapien und Anwendungen. Auch hier kann die Art der Therapie (zum Beispiel Physiotherapie) an die Schwangerschaft angepasst werden. Möglicherweise kannst Du dabei auch nach Tipps fragen, worauf Du im Alltag achten könntest. Insgesamt kann die Schwangerschaft nochmal mehr ein Anlass sein, gut für Dich und Dein Wohlbefinden zu sorgen.

Wenn Du berufstätig bist, kann es sinnvoll sein, mit Deinem Arzt über ein Beschäftigungsverbot zu sprechen.

Eine weitere Anlaufstation für Rat und Hilfe kann Deine Hebamme sein.

Geburtsvorbereitung & Ablauf der Geburt

Der beste Ort für die Entbindung

Eine Geburt kann grundsätzlich in einem Spital, in einem Geburtshaus / in einer Hebammenpraxis oder auch zu Hause geplant werden – normalerweise liegt diese Entscheidung bei der Frau. Bei bestimmten Risikofaktoren wird die Geburt außerhalb einer Klinik nicht empfohlen. Auch, wenn es Dein Wunsch wäre, ist dies wahrscheinlich nicht möglich. Am besten sprichst Du das Thema einmal bei Deiner Frauenärztin an. Es kann sein, dass Dir die Entbindung in einer Geburtsklinik empfohlen wird, um Dich und das Kind während und nach der Geburt bestmöglich versorgen zu können.

🏥 Falls Deine Erkrankung Auswirkungen auf die Schwangerschaft haben könnte oder womöglich das Risiko für eine Frühgeburt erhöht ist, könntest Du falls möglich eine Klinik mit Perinatalzentrum als Geburtsort wählen. In einem Perinatalzentrum könnte das Kind dann – falls es notwendig wäre – auch bei einer zu frühen Geburt bestmöglich betreut werden.

Medizinische Besonderheiten aufgrund Deiner Erkrankung

In jedem Fall ist es ratsam, sich frühzeitig an eine Klinik zu wenden, sich dort für die Geburt anzumelden und die eigene Situation zu besprechen. So können im Vorfeld zusammen Vorkehrungen getroffen werden.

Auch Deine behandelnden Ärzte können Dich eventuell an eine Klinik verweisen und alle notwenigen Informationen vermitteln (z.B. Medikamenteneinnahme). Solltest Du im Verlauf der Geburt dann Schmerzmittel oder eine Narkose bekommen, kann alles auf Deine regelmäßige Medikation abgestimmt werden.

Natürliche Geburt oder Kaiserschnitt?

Eine (chronische) Erkrankung ist nicht per se ein Grund für einen Kaiserschnitt, auch wenn die Kaiserschnittrate im Vergleich zu gesunden Schwangeren erhöht ist. Es kommt dabei immer auf die individuelle Situation an.

Bei manchen Erkrankungen (z.B. bei MS) kann eine Muskelschwäche vorliegen oder ein Erschöpfungssyndrom, sodass ein längerer Geburtsvorgang zu anstrengend wäre.

Du kannst im Vorfeld auch mit dem medizinischen Team und der Hebamme entlastende Geburtspositionen besprechen – zum Beispiel wenn Du Rheumapatientin bist.

Beim Vorgespräch in der Klinik kannst Du normalerweise immer ansprechen, wie Du Dir die Geburt im Idealfall wünschen würdest. Die Hebammen und Ärzte vor Ort sind in aller Regel sehr erfahren in der Geburtshilfe und stehen Dir dann zur Seite. Ganz individuell wird dann entschieden, was für Deine Gesundheit und die des Kindes in jeder Phase der Geburt am besten wäre.

Unterstützung nach der Geburt

Vielleicht liest Du hier auch, weil Dich vor allem die Frage beschäftigt, wie nach der Geburt der Alltag mit der Erkrankung und dem Kind funktionieren kann. Wie Du den Familienalltag mit einem Kind schaffen kannst, welche Vorbereitungen zu treffen sind und welche Unterstützungen es für Dich gibt.

Je nach Erkrankung hast Du vielleicht schon eine gewisse Vorgeschichte hinter Dir. Vermutlich hat so manches schon Kraft und Anstrengung gekostet und gleichzeitig hast Du Wege und Möglichkeiten gefunden, mit der Erkrankung zu leben. Einiges davon muss nun wahrscheinlich neu gedacht und auf Deine veränderte Situation angepasst werden.

Was könnte Dir Entlastung verschaffen und diese Veränderung für Dich so einfach wie möglich machen?

  • Ist es eine Kinderbetreuung, während Du Arzttermine oder Therapien hast?
  • Ist es gerade in der ersten Zeit eine Unterstützung im Umgang mit dem Kind, zum Beispiel durch eine Familienhebamme?
  • Wären eine Haushaltshilfe oder Fahrdienste eine Entlastung?
  • Oder könnte zum Beispiel auch ein Austausch mit anderen Müttern mit einer ähnlichen Erkrankung bereichernd und wohltuend für Dich sein?

Behinderte und chronisch kranke Eltern haben das Recht auf Leistungen, was die Versorgung und Betreuung ihrer Kinder betrifft. Das bedeutet, dass diese Hilfen in der Regel auch finanziell übernommen werden.

Woher bekomme ich Unterstützung?

Familienhebammen oder Familien-, Gesundheits-, Kinderkrankenpfleger sind eine Möglichkeit, konkrete Unterstützung mit dem kleinen Kind oder im Alltag zu bekommen.

  • Du kannst Dich dafür zum Beispiel an die Familienpflege und Familienhilfe KIB der Caritas wenden oder Dich bei anderen Wohlfahrtsverbänden erkundigen.
  • Über das Netzwerk Frühe Hilfen kann Dir ebenfalls bedarfsgerechte Hilfe vermittelt werden.
  • Viele regionale soziale Dienste, die Kinder- und Jugendhilfe arbeiten oder Gesundheitsämter eng zusammen, um Dich zu unterstützen.
  • Dein Sozialsprengel oder Gemeindeamt kann Dir eine Familienhilfe/Mütterpflege vermitteln. Vielleicht gibt es auch Dorfhelferinnen in Deiner Nähe.
  • Es gibt regionale Anlaufstellen für Eltern mit Behinderung, z.B. hier. Die Erziehung des Kindes liegt natürlich in der Hand der Eltern. Es geht hier mehr um Unterstützung im Alltag.
  • Ambulante Pflegedienste können während der Schwangerschaft und nach der Geburt in Anspruch genommen werden.
  • Vielleicht bist Du bereits Mitglied in einem Netzwerk oder einer Selbsthilfegruppe. Diese kennen oftmals weitere Adressen. Du kannst Dich ebenso an Deine behandelnden Ärzte wenden und nachfragen, mit welchen Organisationen sie kooperieren.

Eine weitere Sammlung von Adressen findest Du hier:


Noch offene Fragen und Sorgen …

Vielleicht war Deine Erkrankung nicht mit hier aufgelistet oder es sind aus anderen Gründen noch Fragen offen. Möglicherweise weißt Du auch gar nicht genau, was Dir fehlt. Oder Du hast im Augenblick niemanden, dem Du Dich anvertrauen kannst.

Die Schwangerschaft verstärkt diese oder andere Sorgen vielleicht zusätzlich.
Der Erfahrung nach kann eine Schwangerschaft aber auch die Chance sein, die Perspektive zu wechseln – weg von dem, was schwer für Dich ist, hin zu dem, was vielleicht jetzt Gutes entstehen könnte.
Nicht selten gibt es sogar die Phänomene, dass mit einer Schwangerschaft so manche Beschwerden besser werden, vielleicht auch wegen der hormonellen Umstellung.

Es könnte auch sein, dass Du aufgrund Deiner schwierigen Situation über eine Abtreibung nachdenkst. Vielleicht wünschst Du hierzu ein offenes Ohr und einen Austausch ohne Verurteilung?

Bleib mit Deinen Sorgen nicht alleine!

Du kannst Dich auch jederzeit an die Beraterinnen von Pro Femina e.V. wenden.

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