(Ungeplant) schwanger und überlastet

Wieder schwanger und überlastet

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Die Schwangerschaft überfordert mich, ich habe Angst vor Überlastung und schon genügend Baustellen ...

  • Nicht selten kann eine Schwangerschaft einen erst einmal überfordern und die Frage aufwerfen: „Wie soll ich das nun alles schaffen?“
  • Viele Frauen haben zuvor schon einige Aufgaben, Verpflichtungen oder Ziele, die sie gerne vor einer Schwangerschaft geklärt oder geschafft hätten. Der Stresspegel und die Anforderungen sind bereits ohne Schwangerschaft hoch. Oder es sind schon Kinder da und die Frage kommt auf, wie man einem weiteren Kind gerecht werden kann.
  • Auch körperliche Veränderungen wie Übelkeit und Stimmungsschwankungen können an den Kräften zehren und so manche Frau fühlt sich damit stark belastet. Das alles kann dazu führen, dass der Blick auf die Zukunft wie getrübt erscheint.

Du weißt nicht, wie es weitergehen kann? Wir möchten Dir in unserem Artikel Möglichkeiten und Tipps an die Hand geben, die zur Entlastung führen können und helfen , Deinen Weg zu finden. Lies hier weiter! Oder mach zuerst den Selbsttest:

Schwanger und überlastet: Was tun, wenn mir alles zu viel wird? – Dein Selbsttest

Du bist selbst betroffen von diesem Thema? Wenn Du möchtest, kannst Du hier 3 Angaben zu Deiner persönlichen Situation machen. Du erhältst dann innerhalb weniger Sekunden eine beraterische Auswertung auf Deinen Bildschirm!

1/3 Meine Gedanken zur Schwangerschaft:

Was viele Frauen erleben – Gründe von Überlastung und Überforderung

Vielleicht weißt Du gar nicht mehr, wann Du zuletzt etwas durchgeatmet hast oder zur Ruhe gekommen bist. Dein momentaner Alltag fühlt sich wie ein Hamsterrad an?

Viele Frauen leben in einer Art Dauerstress und das kann vielfältige Gründe haben. Es ist der Spagat von Beruf, Partnerschaft, Familie, Haushalt, Ehrenamt. Oder auch der Druck, den man sich selbst macht: Ich möchte eine gute Mutter sein, eine attraktive Frau, eine gute Freundin/Tochter/Nachbarin/Kollegin… Nicht selten liegen hohe Ansprüche und Perfektionismus zugrunde, die es einem schwer machen, manches langsamer anzugehen und neben allem Einsatz auf sich zu achten.

Möglicherweise befindest Du Dich bereits seit einiger Zeit in einer herausfordernden Lebenssituation, wie der Pflege von Angehörigen, familiären Konflikten oder Problemen in der Partnerschaft. Es gibt schwierige Beziehungen, die Dich womöglich seelisch belasten. Vielleicht machst Du parallel zum Familienalltag noch eine Aus- oder Fortbildung, Du hast Prüfungen oder Du hast mit einer Krankheit/Depression zu kämpfen…

Jede Belastung ist sehr individuell und meistens kommt Verschiedenes zusammen. Vielleicht kannst Du auf den ersten Blick auch gar nicht ausfindig machen, was Dich derzeit so sehr stresst und mitnimmt.

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Wenn die Schwangerschaft einen aus der Bahn wirft

Vor allem eine ungeplante Schwangerschaft kann einen ganz schön durcheinander wirbeln. Wenn Du schon zuvor an Deinen Grenzen warst, ist es verständlich, wenn Du nun erst einmal überlegst, wie es mit einem Kind werden soll. Du hattest bestimmt erst andere Pläne oder auch den Wunsch, mal wieder mehr auf Dich und Deine Bedürfnisse zu achten.

Aber auch Frauen, die mit ihrer Energie mitten im Leben standen und die zunächst nicht so schnell etwas umgehauen hätte, berichten, dass eine Schwangerschaft durchaus alles auf den Kopf stellen kann und sie sich selbst erst einmal nicht wieder erkannt haben. Plötzlich ist da die Angst vor Überforderung oder die Frage: Kann ich eine gute Mutter sein?

Vielleicht ist es auch die Schwangerschaft und was mit ihr einhergeht, was es Dir gerade schwer macht. Viele Frauen können ihre Gedanken und Gefühle gar nicht mehr richtig sortieren, weil sie von so manchen körperlichen Symptomen regelrecht gebeutelt werden. Anhaltende Übelkeit kann es einem zum Beispiel sehr schwer machen, klare Gedanken zu fassen und wieder optimistisch auf die eigene Situation zu schauen. Ein erster Schritt kann sein, mit Deiner Frauenärztin/Deinem Frauenarzt zu sprechen, wie Dir geholfen werden kann.

Es kann natürlich auch sein, dass Du insgesamt eher der Typ bist, den Veränderungen erstmal verunsichern oder dem es schwer fällt an seine Fähigkeiten zu glauben.

Das Gute ist, dass die Schwangerschaft Dir einige Monate zur Verfügung stellt, in denen Du Schritt für Schritt Lösungen und Wege finden kannst, um für Dich zu sorgen und auch in die (neue) Aufgabe hineinzuwachsen! Es muss nicht gleich alles auf einmal klar sein und geregelt werden.

Mehr Infos:

Wieder schwanger und überfordert – wenn ich bereits Mutter bin

Als (mehrfache) Mutter hörst Du womöglich Dein Mutterherz laut schlagen: Du weißt, was aus dieser Schwangerschaft alles werden kann, und kennst die schönen Momente des Mama-Seins – die Erfüllung, die Freude, das unvergleichliche Gefühl, das eigene Kind zum ersten Mal im Arm zu halten. Ein Kind schenkt unendlich viele bereichernde Momente. Doch genauso kennst Du die vielen Herausforderungen, die das Mama-Sein mit sich bringt. So ist es gut möglich, dass Du als Mutter ohne ausreichende Unterstützung oft an letzter Stelle mit Deinen Bedürfnissen kommst.

Insofern ist es sehr verständlich, wenn die Nachricht eines weiteren Babys gemischte, oder sogar krisenhafte Gefühle aufkommen lässt. Und vielleicht wird Dir gerade erst so richtig bewusst, wie be- oder gar überlastet Du Dich momentan fühlst.

Wenn Du aber einmal zurückblickst: Hättest Du früher wohl gedacht, dass Du all das schaffen könntest, was Du bisher tatsächlich geschafft hast? Oder ist es nicht vielmehr manchmal fast unglaublich?

Vielleicht kannst auch Du rückblickend feststellen, dass Dein Mutterherz immer auch an seinen Aufgaben gewachsen ist. Du darfst Dir die innere Stärke bewusst machen, die Dich bis hierher getragen hat und Dich mit Recht dabei stolz fühlen!

Abgesehen davon kann Dir vielleicht auch der Gedanke helfen, dass einige Phasen im Familienalltag zwar sehr anstrengend sein können, besonders, wenn die Kinder klein sind – dass diese aber auch wieder von anderen Phasen abgelöst werden, die leichter sind und in denen wieder mehr Zeit für andere Dinge bleibt.

Mehr zum Thema:

Ein genauer Blick auf die eigene Überforderung kann helfen, herauszufinden, an welchen Stellen es vielleicht Entlastung und Hilfe geben könnte. Kann eine (weitere) Kinderbetreuung helfen? Wie kann ich die wichtigen kleinen Momente im Alltag für mich reservieren, die mir gut tun? Wobei kann ich Kraft tanken?

Was Du jetzt konkret tun kannst – 5 Tipps


Möglicherweise können Dir die folgenden Tipps ein wenig „Luft zum Durchatmen“ schenken und einige neue Blickwinkel eröffnen.

Denn schon eine kleine Änderung im Alltag kann positive Auswirkungen auf die Gesamtsituation haben.

Tipp #1: Emotionale Unterstützung suchen

Es kann sehr hilfreich sein, wenn Du Menschen um Dich hast, die Dir emotionalen Halt geben. Menschen, bei denen Du Dich nicht schämen musst, Dinge ganz offen auszusprechen, z.B. „Ich kann mich gerade gar nicht über die Schwangerschaft freuen“ oder „Ich mache mir viele Gedanken, wie es weitergehen kann“.

Diese emotionale Unterstützung finden viele Frauen bei Freunden und in der Familie. Auch der Austausch mit anderen Frauen in einer ähnlichen Situation, zum Beispiel in unserem Forum für schwangere Frauen, bietet emotionale Unterstützung. Vielleicht hast Du nun schon eine Idee, wem Du Dich anvertrauen kannst?

Tipp #2: Zeit und Geduld – auch mit Dir selbst

Wenn eine Schwangerschaft ungeplant kommt oder mit der Schwangerschaft die eigene Überlastung erst richtig spürbar wird, kann das auch jedes positive Gefühl richtiggehend blockieren. Unter diesen Umständen ist es natürlich, erst einmal keine große Vorfreude auf das Kind zu spüren.

Ganz behutsam darfst Du Dir alle Zeit nehmen, die Du brauchst, um klarer zu sehen und dann Schritt für Schritt praktische Dinge anzugehen.

Vielleicht braucht auch Dein Partner erstmal Zeit, um die Nachricht über die Schwangerschaft zu verarbeiten und um Dich so zu unterstützen, wie Du es brauchst?

Tipp #3: "Worst case-Frage" stellen

Als Worst-Case-Frage bezeichnet man die Überlegung, was in der gegenwärtigen Situation schlimmstenfalls passieren könnte. So wird recht schnell klar, in welchem Bereich Du Dir Hilfe ersehnst. Vielleicht kannst Du so auch schon Deine größte „Baustelle“ näher eingrenzen?

Es ist möglich, dass Du durch die bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten schon ein wenig Angst verlierst. Vielleicht, weil Du merkst, dass sich auch für manche dieser angstbehafteten Situationen eine Lösung finden würde. Oder weil so mancher „worst case“ gar nicht eintreten muss. Auf der einen Seite werden zwar vermutlich weiterhin ein paar Ängste und Sorgen bleiben, aber auf der anderen Seite geht es um Deinen Mut, Deine Zuversicht und Deine Stärke, die Dich auszeichnen!

Tipp #4: Me-Time

Oft kommen feste Zeiten für Dich bisher in der Alltagsplanung vielleicht gar nicht vor. Das darfst Du guten Gewissens versuchen, einmal zu ändern! Vielleicht braucht es erst Mut dazu, weil Du gewohnt bist, alles alleine zu stemmen. Ganz kurzfristig könntest Du überlegen, ob Du in nächster Zeiteinfach einmal „raus“ kommen kannst, z.B. zu einer guten Freundin oder in die Natur. Es kann sehr viel Entlastung und auch neue Perspektiven schenken, den Alltag einmal hinter Dir zu lassen. Wenn Du Kinder hast: Kannst Du einen Babysitter fragen, der einmal einspringen kann?

Langfristig könnte ein neu überdachter Zeitplan für mehr Klarheit und eine genauere Aufteilung sorgen. Um Zeiten festzulegen, die nur Dir gehören – zum Schlafen, für ein Hobby, um sich mit Freundinnen zu treffen, oder etwas anderes, was Du Dir wünschst und Dir gut tut. Oder auch, um wieder mehrZeit mit Deinem Partner verbringen zu können.

Wenn es mal turbulent wird, kann es Dir Kraft und Zuversicht schenken, wenn Du weißt , dass die nächste Auszeit zum Kräftesammeln ganz sicher bald kommen wird!

Tipp #5: Zurückblicken und Erfolge feiern

Es ist selten so, dass wir schon im Voraus wirklich abschätzen können, wie wir mit einer Herausforderung umgehen werden und was tatsächlich in uns steckt – bis es dann soweit ist. Vielleicht kannst auch Du rückblickend feststellen, was Du bisher alles schon erreicht hast. Manchmal sind es auch genau diese „unerwarteten“ Fragen des Lebens, die unerwartete Stärken ins uns zum Vorschein kommen lassen. Kennst Du Situationen, in denen Du eigentlich Angst vor der Zukunft und Veränderungen hattest, aber jetzt im Nachhinein feststellen kannst, wie gut Du es gemeistert hast? Oder wo sich sogar etwas Positives daraus ergeben hat?

Außerdem hilfreich:

Eine ehrliche Bestandsaufnahme als Chance

Ein Gedanke ist bei Dir vielleicht gerade sehr präsent: In diese Umstände passt kein (weiteres) Kind! Doch gerade deshalb bringt diese Schwangerschaft gleichzeitig eine große Chance mit sich.

Die Schwangerschaft kann jetzt ein Wendepunkt werden, durch den Du endlich die Unterstützung finden kannst, die es für Dich einfach braucht.

Hilfreich können auch diese Fragen sein:

  • Was läuft richtig gut? Und warum?
  • Wo bin ich überlastet? Womit werde ich nur schwer fertig?
  • Welche Unterstützung wünsche ich mir jeweils (auch wenn ich noch nicht weiß, woher die Unterstützung kommen soll)?
  • Und: Was brauche ich selbst für mich, wo wünsche ich mir Freiräume?

Auch wenn die Lösungen nicht sofort auf der Hand liegen, so ist es doch ein erster, wichtiger Schritt, sich genauer über die Situation bewusst zu werden! So kann ein guter Grundstein zur dauerhaften Entlastung gelegt werden, die es schon länger dringend braucht … Und am Ende kann mithilfe eines Babysitters, einer Haushaltshilfe oder einem Urlaub als Paar womöglich manches sogar entspannter und besser laufen als vor der Schwangerschaft.

Beratung & Unterstützungs-Möglichkeiten für Dich

Vielleicht hast Du bis hierhin den Artikel gelesen und findest die Ideen eigentlich ganz gut. Aber Dir fehlt die Kraft und Energie, all das umzusetzen – weil Du eben sowieso schon so vieles um die Ohren hast. Oder der für Dich passende Anstoß zur Entlastung war noch nicht dabei.

Du kannst Dich jederzeit an die Beraterinnen von Pro Femina e.V. wenden. Sie überlegen gemeinsam mit Dir, welche Möglichkeiten es für Deine individuelle Situation gibt, z.B. in unserem bundesweiten Profemina-Helfernetzwerk.

Hier einige Beispiele, welche Hilfen möglich sind:

  • Wenn die Beziehung kriselt und Du befürchtest, Dein Baby müsste im schlimmsten Fall ohne Vater aufwachsen, könnte eine Paarberatung vielleicht helfen, dieses Risiko zu verringern. Die Beraterinnen können gerne professionelle Hilfe vermitteln. Auch Auszeiten mit dem Partner, wie sie gerade in größeren Familien leicht zu kurz kommen, können durch regelmäßige Date-Nights ermöglicht werden.
  • Wenn Du Dich sorgst, durch dieses weitere Kind könnten die anderen Kinder zu kurz kommen, darf sich die Unterstützung besonders auf den Aufbau einer hilfreichen Betreuung fokussieren, bei der für jedes Kind auch ganz bewusst „Mama-Zeiten" eingeplant sind. Auch persönliche Me-Time ist wichtig. Die Beraterinnen suchen mit Dir gemeinsam nach Betreuungshilfen durch Fachkräfte oder auch das Profemina Helfernetzwerk.
  • Auch bei der Wohnungssuche oder bei Behördengängen kannst Du beispielsweise unterstützt werden.

Wenn Du möchtest, kannst Du Dich auch mit allen anderen Fragen und Sorgen, die Dich rund um die Schwangerschaft momentan beschäftigen, an die Beraterinnen wenden.

Du bist es wert, die Hilfe zu bekommen, die Dir gut tut!

Soll ich abtreiben, weil ich mich überlastet/überfordert fühle?

Vielleicht stehst Du auch gerade vor der Frage, ob Du abtreiben sollst, weil es Dir schwer fällt oder unmöglich vorkommt, einen Weg zu sehen, wie Du gut für Dein (weiteres) Kind sorgen könntest. Die derzeitige Überforderung fühlt sich sehr mächtig an?

Du bist es wert, aus einem Gefühl der Ohnmacht und Kraftlosigkeit wieder herauszukommen und nach und nach wieder selbstbestimmt sein zu können! Daher ist es ratsam, keine Entscheidung in dem Moment der Überlastung zu treffen, sondern Dir Zeit zu nehmen. Wenn Du Dir kleine Momente der Ruhe gönnst oder etwas unternimmst, was Dein Herz wieder etwas aufatmen lässt, kannst Du dem besser auf die Spur kommen, was Du Dir wirklich wünschst und welche Stärken in Dir stecken.

Auch in dieser Situation kann eine außenstehende Beratung hilfreich sein, wertschätzend und ohne Verurteilung:

Gerne kannst Du Dich auch zum Entscheidungs-Coaching anmelden! Du bekommst 7 Tage lang eine E-Mail mit Impulsen, Entscheidungs-Tipps und Geschichten von anderen Frauen!

Oder nutze unsere Selbsttests:

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