Häufige Fragen: Bis wann ist eine Spätabtreibung möglich?

Regelungen und Hinweise

Als Spätabtreibung bezeichnet man einen Schwangerschaftsabbruch nach der sonst geltenden Frist von 12 Wochen.

Ein Spätabbruch ist nur möglich, wenn eine medizinische Indikation vorliegt.
Auch wenn er theoretisch bis zur Geburt möglich wäre, so liegt es im Ermessen der Ärzte, ob und bis wann eine Spätabtreibung durchgeführt wird.

❗️Eine potenzielle körperliche Beeinträchtigung des Kindes ist keine medizinische Indikation im Sinne des Gesetzes, da hiermit in erster Linie der Gesundheitszustand der Schwangeren gemeint ist. Die medizinische Indikation greift dann, wenn nach ärztlicher Einschätzung die Fortführung der Schwangerschaft das Leben der Frau gefährdet oder schwer beeinträchtigen würde. In der Praxis werden de facto aber auch Spätabtreibungen aufgrund potenzieller Behinderungen des Kindes vorgenommen.

Da die Schwangerschaft bei einer Spätabtreibung schon recht weit fortgeschritten ist, kann dieser Eingriff sehr belastend für die Frau und alle Beteiligten sein. Gerade auch im Hinblick darauf, dass das Baby ab einem bestimmten Zeitpunkt bereits außerhalb des Mutterleibes lebensfähig wäre (in Deutschland gilt die 24. SSW dafür als entscheidend). Wäre das Kind außerhalb des Mutterleibes lebensfähig, müssten die Ärzte direkt nach der Geburt alles tun, um das Leben des Kindes zu erhalten. Deshalb wird das Kind vor der Einleitung der Geburt im Mutterleib getötet (Fetozid). Dem Kind wird durch eine Spritze eine Kaliumchlorid-Lösung injiziert, wodurch es zum Herzstillstand und Tod kommt. Wenn das Kind außerhalb der Mutterleibes noch nicht lebensfähig wäre, wird die Geburt eingeleitet. In der Regel stirbt das Kind dann während der Geburtsvorgangs.

Auch für das medizinische Personal ist ein Spätabbruch kein Routine-Eingriff. Daher kommen Spätabtreibungen nach der 21. SSW relativ selten vor.

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