Alle wichtigen Infos: Wie läuft eine Abtreibung ab?

Wie läuft eine Abtreibung ab?

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Ablauf und Rahmenbedingungen einer Abtreibung

  • Für eine Abtreibung in Österreich gibt es gesetzliche Regelungen, innerhalb derer eine Abtreibung straffrei ist. Beispielsweise gelten je nach Indikation und Methode bestimmte Fristen und es muss vorab ein Beratungsgespräch stattfinden.
  • Neben den gesetzlichen Rahmenbedingungen kommt es auch auf den Arzt an, wie genau eine Abtreibung abläuft. Wende Dich darum bei Fragen oder Unklarheiten unbedingt auch an Deinen behandelnden Arzt.
  • Es ist ratsam, sich innerhalb des Entscheidungsprozesses: Abtreibung – ja oder nein? immer wieder Auszeiten und genug Bedenkzeit zu nehmen. Sorgen und Zweifel sollten ernst genommen und alle offenen Fragen geklärt werden.

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Gesetzliche Rahmenbedingungen

Für eine Abtreibung in Österreich gelten bestimmte gesetzliche Rahmenbedingungen.
Dazu gehört, dass die Abtreibung von einem Arzt vorgenommen werden muss.
Eine Abtreibung ist nicht strafbar, wenn sie innerhalb der ersten drei Monate der Schwangerschaft erfolgt, nach vorangegangener ärztlicher Beratung.
Außerdem ist eine Abtreibung nicht strafbar im Falle einer ernsten Gefahr für das Leben oder die körperliche/ seelische Gesundheit der Schwangeren; wenn eine ernste Gefahr besteht, dass das Kind geistig oder körperlich schwer geschädigt sein werde; wenn die Schwangere zur Zeit der Schwängerung unmündig gewesen ist oder eine unmittelbare Lebensgefahr für die Schwangere besteht.

ℹ️ Mehr zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen kannst Du hier lesen:

Vorab: Bestätigung der Schwangerschaft

Für eine Abtreibung muss die Schwangerschaft an erster Stelle durch den Frauenarzt bestätigt werden.

Wenn Du noch unsicher bist, ob Du wirklich schwanger bist, kannst Du mit dem Online-Schwangerschaftstest eine erste Einschätzung bekommen.

Außerdem kannst Du ab dem Ausbleiben Deiner Regelblutung einen Urin-Schwangerschaftstest machen. Frühe Tests, auch bekannt als Frühtests, können bereits vor dem Ausbleiben der Regelblutung angewendet werden, jedoch kann das Ergebnis zu diesem Zeitpunkt noch unsicher sein.

Nach einem positiven Schwangerschaftstest steht ein Besuch beim Frauenarzt an, um die Schwangerschaft bestätigen zu lassen und feststellen zu lassen, in welcher SSW Du genau bist. Es ist zudem wichtig, dass der Arzt feststellt, ob es eine intakte Schwangerschaft ist, um beispielsweise eine Eileiterschwangerschaft auszuschließen.

Zu den Selbsttests:

Vorab: Beratung & die richtige Entscheidung

Vor einem Schwangerschaftsabbruch muss eine ärztliche Beratung erfolgen. Im Unterschied zu anderen Ländern ist die Beratung in Österreich im Gesetzestext nicht näher definiert. Zumeist erklärt der Arzt in der Beratung, wie die Abtreibung ablaufen würde oder welche medizinischen Risiken bestehen können. Die schwangere Frau kann Fragen stellen und ihre Sorgen ansprechen.
Die Abtreibung muss nicht direkt im Anschluss erfolgen. Innerhalb der gesetzlichen Frist sollte jede Frau die Möglichkeit haben, in Ruhe alles Für und Wider abzuwägen. Manchen Frauen kann eine zusätzliche Beratung gut tun, um während ihres Entscheidungsprozesses nicht alleine zu sein und über mögliche Hilfsangebote informiert zu werden.
Selbst wenn eine Tendenz schon da ist, können ein Blick von außen und ein Gespräch nochmal mehr Klarheit geben oder auch neue Perspektiven aufzeigen.

Tipp: Wenn Du möchtest, kannst Du Dich für vertraulichen Austausch auch an die Beraterinnen von Pro Femina e.V. wenden.

Es ist sehr ratsam, die Entscheidung nicht unter Druck oder im Chaos der Gefühle zu treffen. Du hast das Recht, Dir Zeit zu nehmen, um Deine Gedanken und Gefühle bestmöglich zu sortieren.

ℹ️ Auch ein bereits vereinbarter Termin bedeutet nicht, dass Du die Abtreibung wahrnehmen musst. Scheue Dich nicht, offene Fragen noch zu klären oder Dir mehr Bedenkzeit zu nehmen, falls Du merkst, in Dir ist noch etwas unklar oder die Entscheidung fühlt sich nicht richtig an.

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Ablauf der Abtreibung

Entscheidet sich eine Frau für eine Abtreibung, muss sie dafür einen Termin bei einem Arzt vereinbaren, der die Abtreibung durchführt. Im Vorgespräch/ der Beratung werden unterschiedliche Fragen (wie die Methode, Details zum Ablauf, Vor- und Nachuntersuchungen) geklärt und medizinisch wichtige Dinge (wie z.B. die Blutgruppe, Medikamenten-Unverträglichkeiten und weitere Risikofaktoren) besprochen. Unterlagen zur Bezahlung/Kostenübernahme werden normalerweise vorab eingereicht.

Auch kann nochmals eine Untersuchung und ein Ultraschall erfolgen, um beispielsweise zu sehen, ob sich der Embryo weiterentwickelt hat.

ℹ️ Hier kannst Du noch mehr lesen:

Ablauf einer medikamentösen Abreibung

Bei der medikamentösen Abtreibung nimmt die schwangere Frau unter ärztlicher Aufsicht das Medikament Mifegyne® (Wirkstoff Mifepriston) ein. Dieses bewirkt, dass der Embryo abstirbt.

2-3 Tage später wird ein weiteres, wehenauslösendes Medikament eingenommen, wodurch der Embryo und das Plazentagewebe ausgestoßen werden.

Ausführliche Informationen zu einer medikamentösen Abtreibung findest du hier:

Ablauf einer operativen Abtreibung

Zu den operativen Methoden einer Abtreibung gehören die Absaugung oder die Ausschabung.

Die Absaugung, auch Vakuumaspiration genannt, erfolgt meist als ambulante Operation. Bei dem Eingriff wird der Muttermund geöffnet und der Embryo durch einen starken Sog abgesaugt. Eine Absaugung findet entweder unter Vollnarkose oder örtlicher Betäubung statt und dauert bei einem komplikationslosen Verlauf ca. 10-15 min.

Die Ausschabung als Abtreibungsmethode kommt seltener zum Einsatz, da diese Methode länger dauert und häufiger zu Komplikationen führt als die Absaugmethode. Auch sie ist meist ambulant, allerdings unter Vollnarkose. Der Eingriff dauert ca. 10 min.
Zunächst wird der Muttermund gedehnt, anschließend wird mit einer sogenannten Kürette (löffelartiges Instrument) der Embryo mitsamt der Plazenta von der Gebärmutterwand gelöst und ausgeschabt.
Eine Ausschabung kann auch nach einer Absaugung oder einem medikamentösen Schwangerschaftsabbruch nötig sein, falls noch Gewebe in der Gebärmutter verblieben ist, das entfernt werden muss.

Allgemein wichtig

Während der Abtreibung und auch kurz danach solltest Du die Möglichkeit haben, Deinen Arzt oder ein Krankenhaus in der Nähe zu erreichen, falls es zu Komplikationen wie beispielsweise starken Schmerzen oder Blutungen kommen sollte. Dies gilt insbesondere, falls Du Dich für eine medikamentöse Abtreibung entscheidest und diese nicht komplett vor Ort beim Arzt stattfindet.

Nach jeder operativen oder medikamentösen Abtreibung wird außerdem eine Nachuntersuchung empfohlen. Dein Arzt wird Dir also einen Termin (ca. 14 Tage später) zur Nachkontrolle geben. Dies ist wichtig, um sicherzustellen, dass keine Reste des Embryos mehr in der Gebärmutter sind, was sonst zu Entzündungen führen kann.

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